Jeffrey Herlings (KTM): «Hatte Lähmungserscheinungen»
Jeffrey Herlings hatte Glück im Unglück
Seit seinem Crash im Training zum Mittwochsrennen von Faenza am 9. September wusste man, dass sich Red Bull KTM Werksfahrer Jeffrey Herlings eine schwere Rückenverletzung und sogar einen Bruch zugezogen hatte. Man wusste, dass es ernst war, denn sonst wäre er nicht wochenlang für unfit erklärt worden. Details über seine Verletzungen gab es allerdings nicht. Auch die Tatsache, dass Herlings wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, passte nicht ins Bild.
Bis heute wurden die Einzelheiten seiner Rückenverletzung geheim gehalten. Nun äußerte sich Herlings selbst über die sozialen Medien zu den Folgen seines Unfalls.
«Ich hatte mindestens eine halbe Stunde lang vom Nacken abwärts kein Gefühl mehr», berichtet der Niederländer, der zunächst eine Querschnittslähmung befürchten musste. Im Krankenhaus wurden Brüche der Halswirbel C1 (Atlas) und C6 sowie des Brustwirbels T3 diagnostiziert. Das sind sehr schwere Verletzungen.
Eine Rückenmarksverletzung im Bereich der oberen Halswirbel zählt zu den schlimmsten Formen der Querschnittslähmung, weil dann auch die Fähigkeit der eigenen Atmung stark eingeschränkt sein kann und die Patienten für den Rest ihres Lebens auf ein Beatmungsgerät angewiesen sind. «Ich bin um Haaresbreite an der Querschnittslähmung vorbeigeschrammt», schreibt Herlings weiter.
«Die gute Nachricht ist, dass es glatte und kleine Brüche sind, die relativ schnell wieder verheilen können und bei denen eine vollständige Genesung möglich ist.»
Herlings führte vor seinem Crash die WM mit 60 Punkten Vorsprung an. «Ich hatte in diesem Jahr alles unter Kontrolle. Ich habe keine Ahnung, wie es zu dem Crash kam oder was ich falsch gemacht habe. Es tut mir Leid für das Team, für meine Sponsoren und die Fans. Wir haben entschieden, Mantova auszulassen. Es ist jetzt wichtig, gesund zu werden und danach erst zurückzukehren. Dafür werde ich hart arbeiten.»