MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Jeremy Seewer (Yamaha): Alles Pech dieser Welt

Von Johannes Orasche
Jeremy Seewer im tiefen Sand von Lommel

Jeremy Seewer im tiefen Sand von Lommel

Der schweizer Motocross-Werksfahrer Jeremy Seewer hatte beim ersten von drei Events im belgischen Lommel nicht nur mit der Piste, sondern auch mit einem technischen Problem zu kämpfen.

Jeremy Seewer musste im Kampf um den WM-Titel in der MXGP-Klasse am Sonntag in Lommel einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Der Bülacher erlebte vor allem im ersten Lauf eine Odyssee. Zu Beginn unterlief ihm in der Wellen-Sektion ein Fehler. Später im Rennen, als er sich auf P5 nach vorne gekämpft hatte, stürzte der 26-Jährige auf der extrem ausgefahrenen Sandpiste erneut.

Doch damit nicht genug: Diesmal kam aber doppeltes Pech hinzu, denn beim Sturz wurde das sogenannte Holeshot-Device an der Vordergabel seiner 450er-Yamaha plötzlich wieder aktiviert. Dies passierte zwei Runden vor Schluss. Seewer konnte die mechanische Klemme nicht mit eigener Kraft lösen, kämpfte sich schließlich wehrlos ohne Vorderrad-Dämpfung über die tiefe Piste und fiel dadurch von P5 noch auf den achten Rang zurück.

«Lommel ist immer hart, außer man gewinnt hier, dann kann man es, glaube ich, genießen», stellte Seewer fest. «Ich habe mich gut gefühlt. Ich hatte dann einen Ausrutscher zu Beginn des Rennens und war dann im Gewühl fast Letzter. Ich hatte aber einen guten Rhythmus und habe mich wieder auf P5 nach vorne gekämpft. Leider ist mir dann noch ein kleiner Fehler in einer Spurrille passiert und ich hatte auch ein technisches Problem, das mir am Ende drei weitere Plätze gekostet hat.»

Auch der zweite Lauf verlief nicht ohne Probleme. Seewer wetzte vorbei an Jorge Prado (Red Bull-KTM) auf Rang 2. Doch dann sprang der Schweizer bei einem Table-Top von der Piste. Bis er sich wieder einreihen konnte, war Romain Febvre an ihm vorbeigezogen. Seewer bracht seine Werks-Yamaha aber noch auf P3 ins Ziel.

«Der Start zum zweiten Lauf war dann gut, das hat sich ausgezahlt. Ich war solide auf P2, aber habe es mit einem dummen Sturz weggeworfen. Aber das ist Lommel. Wenn man am Limit fährt, ist es wirklich kritisch. Ich bin mit dem dritten Platz immer noch happy, aber gesamt ein wenig enttäuscht. Aber wir haben noch zwei weitere Events hier, um aufzuholen.»

Seewer belegt aktuell punktgleich mit Jorge Prado den dritten WM-Rang. Auf Ikone Tony Cairoli (Red Bull-KTM) fehlen dem Duo nur noch elf Punkte. Leader und Weltmeister Tim Gajser ist durch seinen GP-Sieg in Lommel auf 59 Punkte enteilt.

Grand-Prix-Wertung:

1. Tim Gajser, 2-1
2. Gautier Paulin, 1-5
3. Jorge Prado, 3-4

WM-Stand nach WM-Lauf 13 von 18:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 488
2. Antonio Cairoli (ITA), KTM, 440, (-48)
3. Jorge Prado (ESP), KTM, 429, (-59)
4. Jeremy Seewer (SUI), Yamaha, 429, (-59)
5. Romain Febvre (FRA), Kawasaki, 383, (-105)
6. Glenn Coldenhoff (NED), GasGas, 375, (-113)
7. Gautier Paulin (FRA), Yamaha, 352, (-136)
8. Clement Desalle (BEL), Kawasaki, 312 (-176)
9. Jeffrey Herlings (NED), KTM, 263, (-225)
10. Arminas Jasikonis (LTU), Husqvarna, 248, (-240)
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16. Henry Jacobi (GER), Yamaha, 134, (-354)

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