Tim Gajser (Honda): «Motocross ist sehr teuer»
MXGP-Weltmeister Tim Gajser
Tim Gajser hat es ähnlich wie Tony Cairoli von ganz unten an die Spitze der Motocross-Szene geschafft. Der Honda-Werksfahrer aus dem Örtchen Pecke bei Marburg kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Gemeinsam mit seinem Vater Bogomir kämpfte er sich Stufe für Stufe nach oben.
Gajser sicherte sich im Jahr 2007 den Europameistertitel in der Klasse 65 ccm. 2009 war Gajser 85er-Europameister. Ende 2010 kam der erste Kontakt zu einem Team, damals ging es um den Aufstieg in die 125er-Klasse. Gajser war einst auch italienischer Meister und Junioren-Weltmeister. Im Jahr 2015 sicherte sich der Slowene den ersten WM-Titel in der Klasse MX2.
Ende 2013 kam der erste Vertrag mit Honda zustande. «Obwohl damals mein Jahr nicht ganz gut verlaufen ist», erinnerte sich Gajser. In der Saison 2014 fuhr der Slowene schon auf Rang 5 in der MX2-WM-Tabelle. «Man Vater hatte eine kleine Firma für Erdbewegungen. Er hat alles in den Motocross-Sport gesteckt», erzählte er.
Geld hat leider eine große Bedeutung am Beginn vieler Karrieren, das weiß auch Strahlemann Tim Gajser: «Manche Eltern bringen ihre Kids erst gar nicht zu diesem Sport, weil alleine das Motorrad schon einige tausende Euro kostet. Dazu kommen die Ersatzteile und das Benzin – für jedes Training benötigt man etwa 20 Liter. Dann kommt das Reisen dazu. Der Weg zum Training und zu den Rennen, das kostet alles Geld. Es ist sicher ein sehr teurer Sport», bekennt der vierfache Weltmeister.
Tim Gajser kennt aber auch die Gegenseite: «Manche Jungs bekommen heutzutage ja alles, die allerbesten Bikes. Sie haben dann aber vielleicht auch nicht diesen ganz großen Wunsch. Wenn man aber aus einem Land wie Slowenien kommt, ist man vielleicht hungriger. Ich habe damals einfach alles dafür gegeben, um irgendwann mal selbst ganz oben zu sein.»
Und der erfolgreichste Honda-Crosser aller Zeiten warnt: «Man muss einfach auch wissen, dass es im Sport nicht immer aufwärts geht. Es läuft sicher nicht immer nach Wunsch. Aber im Training findet man wieder Motivation und kann weiter kämpfen.»