Jeff Herlings (KTM): Suche nach normaler Renn-Routine
Jeffrey Herlings in Orlyonok
Am letzten Wochenende nahm Red Bull KTM Werksfahrer Jeffrey Herlings in Arnhem an einem Lauf zur internationalen niederländischen Motocrossmeisterschaften teil und gewann beide Läufe. Der WM-Auftakt in Orlyonok war der erste Grand-Prix seit seiner verheerenden Nackenverletzung am 6. September im italienischen Faenza.
Schon am kommenden Wochenende geht die Motocross-WM in ihre zweite Runde und der MXGP-Champion von 2018 sucht in dieser Saison nach seiner normalen Renn-Routine.
Beim Saisonauftakt in Russland wurde er von Titelverteidiger Tim Gajser klar distanziert. Herlings stand mit einem 4-2-Ergebnis auf dem zweiten Podiumsrang. «Mein Rennen war nicht besonders gut, aber auch nicht sonderlich schlecht», erklärte Herlings. «Man darf nicht vergessen, dass ich seit 9 über Monaten keine WM-Läufe mehr gefahren bin. Ich bin deshalb mit dem zweiten Platz erst einmal ganz zufrieden. Tim [Gajser] war in Russland zu schnell. Ich hatte nichts entgegenzusetzen.»
Herlings gibt aber zu bedenken: «2019 bin ich gerade einmal 5 Grands-Prix gefahren. 2020 waren es nur 6 Läufe. Viele Leute vergessen das. Sie sehen nur, wie schnell Tim im Vergleich zu mir war. Aber ich weiß, wo ich stand und wo ich herkomme. Im September entging ich haarscharf einer Katastrophe und ich hätte für den Rest meines Lebens nur noch Milchshakes essen können. Ich hatte zahlreiche andere Verletzungen und deshalb bin ich erst einmal zufrieden mit dem Ergebnis - besonders auf dieser rutschigen und engen Strecke. So weit weg von zu Hause wollte ich auch das Risiko begrenzen.»
Im letzten Jahr hatte Herlings noch Metallplatten im Fuß, die von der Fußverletzung 2019 verblieben sind. Diese beeinträchtigten seine Beweglichkeit. «Der Fuß ist in diesem Jahr viel besser. Es ist jetzt so gut wie seit 3 Jahren nicht mehr.»
«Mehr oder weniger bin ich fit», erklärte der 26-Jährige weiter. «Mein Fuß wird aber nie wieder zu 100% in Ordnung sein. Ich bin dieses Jahr nicht auf dem Level von 2018. Aber es ist schon eine deutliche Erleichterung, in diesem Jahr schmerzfrei zu sein.»