Arminas Jasikonis (Husqvarna):«Wie ein Anfänger»
Arminas Jasikonis
Nach seinem Sturz in Mantova im September 2020, wusste man anfangs nicht, ob es Arminas Jasikonis jemals wieder auf die MX-Piste schaffen würde. Viele Gerüchte rankten sich um den Gesundheitszustand des Litauers.
Als dann die ersten Statements von seinem Arbeitgeber ICEONE-Husqvarna veröffentlicht wurden, war klar, dass ihr Pilot sehr schwer verletzt. Die Rede war von schweren Kopfverletzungen und die behandelten Ärzte entschieden, ihn in ein künstliches Koma zu versetzen. Erst Anfang Oktober kamen die ersten guten Nachrichten, dass Jasikonis wieder aus dem Koma geholt worden und ansprechbar sei.
Ein langer und harter Rehabilitationsprozess stand an und der Kämpfer gab alles, um zuerst wieder lebensfähig zu sein und um später wieder seinen geliebten Sport auszuüben.
Neun Monate später hat die Saison 2021 im russischen Orlyonok begonnen und der Husky-Pilot lies den Saisonstart aus. Er kündigte aber seine Teilnahme eine Woche später beim britischen GP an. Platz 34 und 24 sorgten im Fahrerlager für Stirnrunzeln und die Frage machte die Runde, ob der Werksfahrer überhaupt schon bereit sei, beziehungsweise das schon das Maximum war. Auch in Italien, der dritten Station der WM, konnte er keine nennenswerten Ergebnisse erzielen und blieb bei null Punkten im Gesamtklassement.
Die gleichen Erwartungshaltungen hatte man zwei Wochen später beim Grand Prix der Niederlande, doch es kam ganz anders. Oss war ein Moment à la Phoenix aus der Asche! Elfter in Lauf 1 und fabelhafter achter Platz in Lauf 2! Alles nur ein Zufall? Nein, denn eine Woche später folgte in Loket Platz 15 in der Qualifikation und Position 13 im ersten Rennen. Lauf Nummer zwei musste nach zwei Stürzen beendet werden, aber auch hier war der Speed für mehr da.
Im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com gab uns der 23-Jährige einen Einblick in seine aktuelle Situation.
«Die ersten beiden Rennen waren schwer für mich. Selbst heute ist es noch sehr schwer für mich. Denn um ehrlich zu sein, fühlt sich alles wie ein Neustart an. Ich fühle mich wie neu hier, so wie ein Anfänger», gab der Littauer zu. «Also es ist nicht einfach, aber Schritt für Schritt fühle ich mich wieder besser. Ich war glücklich mit Oss und in Loket hatten wir viele positive und ein paar negative Dinge. Wir kennen ein paar Sachen, die wir lernen müssen. Ich freue mich weitere Schritte nach vorne zu machen, um wieder zu meinem Speed zurückzukehren.»