Valentino Rossi sucht das Glück

Jeremy Seewer (P13) hadert mit Gesundheitsproblemen

Von Thoralf Abgarjan
Die Ränge 14 und 13 waren für Yamaha-Werksfahrer Jeremy Seewer eine herbe Enttäuschung. Der Schweizer hadert weiterhin mit gesundheitlichen Problemen, erst die Covid-19-Infektion und nun das Epstein-Barr-Virus.

Für den Schweizer Yamaha-Werksfahrer Jeremy Seewer läuft es in diesem Jahr nicht rund. Zuerst hatte er die Folgen einer Covid-19-Infektion wegzustecken. Trainingsrückstand und allgemeine Schwäche nach durchgemachter Erkrankung waren die Folge. Jetzt leidet er zusätzlich an den Belastungen einer Epstein-Barr-Viruserkrankung (bekannt auch als Pfeiffersches Drüsenfieber), das im Falle einer allgemein starken Forderung des Immunsystems der durchgemachten Covid-19-Erkrankung jederzeit ausbrechen und sich verstärken kann.

«Ich habe immer mein Bestes gegeben, aber ich stand schon am Start viel zu weit außen und lag schon in der ersten Runde weit zurück», erklärte der Schweizer. «Bereits am Vormittag hatte ich viel Energie verbraucht», erklärt er über das Sonntagsrennen.

Am Mittwoch dann stürzte Seewer mit hohem Tempo per Highsider und konnte von Glück reden, dass er dabei unverletzt blieb. Seewer trägt als einer der wenigen Piloten ein Neck-Brace, das ihn möglicherweise vor schlimmeren Folgen bewahrt hat. Im Video ist deutlich zu erkennen, dass sein Kopf- und Nackenbereich vor Überdehnung geschützt wird, weil der Helm vom Nackenschutz abgefangen wird, der die Energie auf den Brustkorb verteilt.

«Ich war schon nach meiner Ankunft hier ziemlich erschöpft», stöhnte Seewer. «In den Rennen ging es nur noch ums Überleben. Dabei hatte ich auch noch Pech, als ich plötzlich die Haftung verlor und per Highsider stürzte.»

An derselben Stelle wäre übrigens auch Tim Gajser beinahe abgeflogen. «Ich habe ein paar Punkte mitgenommen, mehr konnte ich nicht tun. Zum Glück bin ich heil geblieben. Wir fahren nun nach Hause und werden überlegen, wie wir mit der Situation umgehen. Ich versuche, positiv zu bleiben.»

Ergebnis Grand-Prix of Afyon:

1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 1-2
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 3-1
3. Antonio Cairoli (I), KTM, 2-3
4. Romain Febvre (F), Kawasaki, 4-5
5. Pauls Jonass (LAT), GASGAS, 5-6
6. Alberto Forato (I), GASGAS, 6-7
7. Alessandro Lupino (I), KTM, 9-8
8. Henry Jacobi (D), Honda, 7-11
9. Thomas Kjer Olsen (DK), Husqvarna, 12-9
10. Jorge Prado (E), KTM, 21-4
11. Brent van Doninck (B), Yamaha, 10-15
12. Brian Bogers (NL), GASGAS, 17-10
13. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 14-13
14. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 8-19

WM-Stand nach WM-Runde 9:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 355
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 327, (-28)
3. Antonio Cairoli (I), KTM, 326, (-29)
4. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 321, (-34)
5. Jorge Prado (E), KTM, 315, (-40)
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 249, (-106)

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