Sieger Tim Gajser (Honda): Sensationelle letzte Runde
Sieger Tim Gajser
Die Piste in Saint-Jean-d’Angely war beim französischen Motocross-Grand-Prix spektakulär, brachte aber im Pulk der Spitzenfahrer nur wenige Chancen für Überholmanöver. Tim Gajser gelang in der letzten Runde von Lauf 2 ein Husarenstück. Der Slowene fuhr von Platz 3 zum Laufsieg, sprang damit auch noch in der Tageswertung von Position 3 aufs oberste Treppchen und sicherte somit seinen 42. Grand-Prix-Sieg.
Gajser fuhr längere Zeit hinter Jeremy Seewer (Yamaha) und Leader Jorge Prado (Red Bull GASGAS). In der letzten Runde fuhr Gajser bergab auf einer neuen Linie und kam vorbei an Seewer. In der nächsten – der längeren – Bergab-Passage sprang der Honda-Fahrer mit vollem Risiko weit in den Hang hinunter und bremste sich außen am führenden Prado vorbei.
«Ich wusste, dass ich den Lauf gewinnen musste, wenn ich auch gesamt gewinnen wollte», schilderte Gajser. «Ich habe in der letzten Runde einfach alles reingeworfen und dann auch ganz neue Linien probiert. Ich war immer nahe dran an den Jungs. In einigen Passagen war ich schneller, in anderen waren die Jungs schneller. Ich bin glücklich und möchte allen Leuten um mich danken.»
Seewer, der auf Kurs zum Grand-Prix-Sieg war, zeigte sich nicht allzu enttäuscht: «Es hat diesmal genau für Tim funktioniert. Ich hätte beide Rennen gewinnen können, wenn ich an Jorge Prado vorbeigekommen wäre. Aber stattdessen hat mich dann Tim erwischt. Ich bin aber sehr gut gefahren, vor allem im ersten Lauf. Das Glück war im zweiten Lauf diesmal auf seiner Seite. Eine Zehntelsekunde Unaufmerksamkeit kann da schon entscheiden. Ich kann mich nicht beklagen. Es war ein unglaubliches Publikum, ein super Grand Prix und ein guter Tag.»
Auch Prado war beeindruckt und analysierte: «Es hat nur eine halbe Runde gefehlt zum Sieg. Ich wusste, dass ich bergab etwas Probleme habe, ich hatte Respekt vor einem großen Loch. Dafür war ich in anderen Passagen schnell. Seit Lommel konnte ich kaum fahren. Ich muss gesund werden, dann kann ich es schaffen. Ich habe das gesamte Rennen geführt, bis zur letzten Runde.»