WM-Auftakt: Volle Fahrerfelder mit Problemen
Thibault Benistant kämpfte um den Sieg und kollidierte mit einem Überrundeten
Eine der Neuerungen dieses Jahres ist der vereinfachte Zugang zur WM durch Wildcards. Serienpromoter Infront Moto Racing reagierte damit auf die Kritik, dass besonders bei Überseerennen zu wenige Fahrer am Startgatter der WM-Läufe standen. Teilweise konnten in der Vergangenheit nicht einmal alle Punkte vergeben werden.
Dieses Problem gab es beim Saisonauftakt in Argentinien nicht. In der MXGP standen 40 Fahrer und in der MX2 30 Fahrer am Start. Doch es entstand ein anderes Problem: Die extremen Leistungsunterschiede wurden für die WM-Stammfahrer zur realen Gefahr.
Es gab in Argentinien mehrere Unfälle durch Überrundete. Im ersten MX2-Lauf kämpften Jago Geerts, Thibault Benistant und Kay de Wolf um den Sieg, als Benistant mit dem ins Straucheln geratenen und überrundeten Maximo Caceres aus Argentinien kollidierte und stürzte. De Wolf konnte nicht ausweichen und flog ebenfalls ab. Caceres blieb sitzen. Geerts hatte Glück und konnte gerade noch ausweichen.
Im ersten MXGP-Rennen kollidierte Jeremy Seewer, der schon im Qualifikationsrennen Pech hatte, mit einem Überrundeten und fiel zurück.
Diese krassen Leistungsunterschiede werden bei den europäischen Rennen sicher nicht mehr zu beobachten sein, aber bei den Überseerennen bleiben sie ein Thema. Dabei ist Südamerika noch vergleichsweise gut aufgestellt. In Indonesien, Türkei oder Vietnam werden die Leistungsunterschiede noch deutlicher zu Tage treten.
Ob sich das neue Punktesystem bewährt, wird sich wohl erst am Saisonende herausstellen. In Argentinien zeigte die Punktevergabe bereits inflationäre Züge. Wenn die Sieger eines Grand Prix an einem Wochenende zwischen 50 und 60 WM-Punkte einsammeln, könnte der Weltmeister am Saisonende die 1000-Punkte-Marke überschreiten. Auch werden die Punkteunterschiede zwischen den Fahrern insgesamt größer sein als bisher, was der Dramatik der WM Wind aus den Segeln nehmen könnte.