Jeremy Seewer: «Schweizer MXGP Schub für den Sport»
Jeremy Seewer: Die Schweiz fährt in seiner Startnummer immer mit
Die ersten zwei Grand Prix der WM-Saison 2023 verliefen für Jeremy Seewer in Patagonien und auf Sardinien noch nicht nach Wunsch. Umso größer ist die Motivation des Vizeweltmeisters vor dem ersten Heim-GP seit 2018. Das Areal «Schweizer Zucker» erwies sich damals mit bis zu 30.000 Zuschauern als Publikumsmagnet.
Die Rückkehr der MXGP-WM nach Frauenfeld ist für Seewer daher das Saisonhighlight 2023. «Ja, auf jeden Fall», bestätigte der 28-Jährige aus Bülach im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es wird vielleicht nicht ganz so sein wie damals, weil die Location ein bisschen kleiner ist. Ich bin aber gespannt und hoffe, sie machen das Beste draus. Grundsätzlich ist es natürlich richtig cool», unterstrich der Yamaha-Werksfahrer.
Tatsächlich befindet sich die diesjährige WM-Strecke auf dem Gelände Schollenholz, dem Standort des traditionellen Ostermontagscross am Stadtrand von Frauenfeld. Gefahren wird am Karsamstag (Trainings-Sessions und Qualifying-Rennen sowie erste Wertungsläufe der WMX und EMX125) und am Ostermontag (Rennläufe).
Die Piste entspricht bis auf einen modifizierten Startbereich der Streckenführung der Schweizer Meisterschaften in den vergangenen Jahren. Temporäre Tribünen mit 3500 Sitzplätzen werden aufgebaut, für Parkplätze und Campingplatz sind 12 ha Land angemietet. Der Aufbau läuft, die letzten verfügbaren Tribünenplätze sind im Vorverkauf erhältlich.
Die Zuckerfabrik Frauenfeld stellt einen 5 ha großen Platz mit befestigtem Untergrund als Paddock bereit. Ganz ideal ist es natürlich nicht, dass vom Fahrerlager zur Piste rund 600 m zurückzulegen und eine Kantonsstraße zu überqueren sind. Auch die Zuschauer müssen sich von den Parkplätzen auf einen Fußmarsch einstellen, aber nach vier Jahren ohne Heim-GP freuen sich die Schweizer Asse dafür umso mehr auf die Unterstützung und die stets grandiose Stimmung in Frauenfeld.
Nicht zu vergessen: Ein WM-Event in der Schweiz ist auch wichtig, damit die breitere Öffentlichkeit vom spektakulären Motocross-Sport Notiz nimmt.
«Auf jeden Fall», weiß Seewer. «Die drei Jahre damals haben dem Sport schon echt einen Schub gegeben, vor allem nach dem ersten Jahr. Es war ‚wow‘, weil es so ein Motorsport-Event ja viele Jahre lang nicht gegeben hatte. Keiner hat daher gewusst, was passieren würde: Kommen überhaupt Leute, haben wir so eine Fan-Gemeinde? Das Ergebnis war echt überwältigend, einfach unglaublich. Auch mit dem Fernsehen und allem war es für den Sport ein guter Push. In den vergangenen paar Jahren ging das wieder vergessen. Zum Glück ist jetzt wieder etwas da.»
Tipp: Der Parkplatz für Motorräder befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Strecke und ist kostenlos.