Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jeremy Seewer (Yamaha/4.): Keine Ausreden!

Von Johannes Orasche
Jeremy Seewer konnte Romain Febvre nicht hinter sich halten

Jeremy Seewer konnte Romain Febvre nicht hinter sich halten

Der Schweizer Yamaha-MXGP-Werksfahrer Jeremy Seewer spricht nach dem kräftezehrenden Wochenende von Lommel über die Probleme eines Mitteleuropäers im Duell mit den Sandspezialisten aus den Benelux-Raum.

Jeremy Seewer zeigte im tiefen Sand von Lommel gute Rennen, verfehlte aber einen Podestplatz. Mit den Platzierungen 5 und 4 reihte er sich in der Tageswertung hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Glenn Coldenhoff als Vierter ein.

Im ersten Rennen konnte Seewer einen Sturz gut wegstecken und holte danach Jorge Prado noch ein, der zunächst über sein Motorrad gefallen war, jedoch schneller wieder auf den Beinen war. Im zweiten Lauf lag Seewer über zwei Drittel der Renndistanz auf Platz 2, musste aber dann zunächst den entfesselten Romain Febvre (Kawasaki) und schließlich auch Coldenhoff passieren lassen.

«Ich möchte keine Ausreden suchen – ich glaube aber, ich kann immer noch um Siege im Sand fahren, auch mit kürzeren Beinen. Ich muss es einfach nur perfekt rüberbringen», meinte Seewer. «Ich kann eigentlich mit dem Tag in Lommel happy sein. Ich hatte solide Starts, guten Speed, einen guten Rhythmus und war in einer guten körperlichen Verfassung.»

Seewer weiß aber auch: «Es ist hart, gegen diese Jungs zu fahren, die hier in den Niederlanden oder in Belgien im Sand aufgewachsen sind. Es scheint, als hätten diese Jungs am Renntag immer noch etwas in der Hinterhand, um zuzulegen. Das Problem ist, dass man sich für diese Bedingungen nur schwer vorbereiten kann.»

Und der fünffache Vize-Weltmeister unterstrich noch: «Ich trainiere schon das ganze Jahr über viel hier im Sand, aber ehrlich gesagt kann man die Verhältnisse überhaupt nicht mit dem vergleichen, wie sich die Piste an einem Grand Prix-Wochenende formt. Es ist völlig anders. Wie auch immer – ich bin happy mit meiner Leistung. Ich hatte die Pace, aber leider bin ich gesamt auf P4. Es sind aber gute Punkte für die WM-Tabelle.»

Ergebnis MXGP, Lommel, 23. Juli:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 1-2
2. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 3-1
3. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 2-3
4. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 5-4
5. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 4-5
6. Alberto Forato (I), KTM, 6-7
7. Jeremy van Horebeek (B), Honda, 7-9
8. Ruben Fernandez (E), Honda, 11-6
9. Brian Bogers (NL), Honda, 10-10
10. Ben Watson (GB), Beta, 9-12
11. Harri Kullas (EST), Yamaha, 14-8
12. Benoit Paturel (F), Yamaha, 13-11
13. Mitchell Evans (AUS), Kawasaki, 8-16
14. Maximilian Spies (D), KTM, 12-15
15. Tim Gajser (SLO), Honda, 15-13
16. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 18-14
17. Alvin Östlund (S), Honda, 16-18
18. Tom Koch (D), KTM, 20-17
19. Jere Haavisto (FIN), KTM, 17-20
20. Albin Gerhardsson (S), Husqvarna, 21-19
21. Petar Petrov (BG), Yamaha, 19-27

Ferner:
28. Paul Haberland (D), Husqvarna, 28 (DNF)-DNS

MXGP WM-Stand nach 13 von 19 Events:

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 665
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 566, (-99)
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 506, (-159)
4. Ruben Fernandez (E), Honda, 481, (-184)
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 480, (-185)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 444, (-221)
7. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 386, (-279)
8. Alberto Forato (I), KTM, 331, (-334)
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 276, (-389)
10. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 203, (-462)
11. Maxime Renaux (F), Yamaha, 202, (-463)

Ferner:
19. Tom Koch (D), KTM, 110, (-555)
20. Maximilian Spies (D), KTM, 87, (-578)
27. Henry Jacobi (D), KTM, 29, (-636)
34. Tim Koch (D), Husqvarna, 15, (-650)
53. Nico Koch (D), Husqvarna, 2, (-663)

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