Weshalb Jeffrey Herlings (KTM) in Arnheim abflog
An dieser Stelle stürzte Jeffrey Herlings
Red Bull KTM Werksfahrer Jeffrey Herlings hat eine verkorkste Saison hinter sich. Bis zum Deutschland-Grand-Prix Anfang Juni lief alles nach Plan. Anfangs brauchte 'The Bullet' ein paar WM-Läufe, um nach seiner einjährigen Verletzungspause wieder in Schwung zu kommen, aber beim 6. Grand-Prix in Spanien legte der Niederländer einen makellosen Doppelsieg hin. Beim nächsten Rennen in Frankreich gab es einen Dämpfer, als ihm zuerst das Gummiband der Schutzbrille riss, weshalb er die 'Goggle Lane' zum Brillentausch ansteuern musste und sich später die Fußraste verbog, so dass er das Rennen aufgeben musste. Es folgte ein weiterer Doppelsieg in Kegums und eine Woche später das Drama von Teutschenthal, bei dem er sich den Halswirbel C5 brach und die nächsten 4 Grands-Prix verpasste. Bei den beiden Skandinavien-Runden in Finnland und Schweden war Herlings wieder dabei, aber noch nicht wirklich fit. Doch bei seinem Heim-Grand-Prix in Arnheim wollte Herlings wieder zu seiner normalen Form zurückkehren, doch er flog bereits im Training ab und brach sich das Schlüsselbein. Damit war die Saison 2023 für ihn endgültig Geschichte.
Die Streckenpassage, an der er stürzte, war flach und unspektakulär. In der Rechtskurve hatten sich im Sand zwar einige Wellen gebildet, aber derartige Hindernisse können einen Sandspezialisten vom Kaliber eines Jeffrey Herlings nicht beeindrucken. Im Video ist zu hören, wie sein Motor kurz vor dem Sturz aufheulte.
Wie konnte es zu dem Abflug an dieser Stelle kommen? «Mir ist der Gang herausgesprungen, so dass ich im Leerlauf war und keinen Vortrieb mehr hatte», erklärte Herlings in der neuesten Folge von 'Behind the Bullet'. «Es war kein Stein, es war nicht mein Fuß. Ich weiß es nicht, aber es war definitiv kein Motorradschaden. Es muss reines, pures Pech gewesen sein, dass irgendetwas den Schalthebel berührt hat. Es war nicht einmal ein schlimmer Unfall, aber das Motorrad hat mich getroffen und brach mir das Schlüsselbein. Es war ein glatter Bruch.»