Tony-Cairoli-Doku: «Auf dem Küchentisch geschlafen»
Tony Cairoli arbeitet seit Herbst 2023 für Ducati
Die neue Motocross-WM-Saison startet am 10. März mit dem Grand Prix von Patagonien in Villa La Angostura. Der neunfache Weltmeister Tony Cairoli (38) wird diesmal nicht als Teammanager von Red Bull KTM vor Ort sein; «TC222» hat im Herbst zu Ducati gewechselt und treibt dort das neue Motocross-Projekt voran. Zudem ist über den gebürtigen Sizilianer am Wochenende eine sehenswerte Dokumentation auf den Markt gekommen.
Die Premiere des Streaming-Streifens erfolgte in Cairolis Wahlheimat Rom, er wurde vor Beginn des Films auf der Kinobühne interviewt. Der Titel lautet: «TC222 – the Legend». Die Doku umfasst etwas mehr als 90 Minuten und ist ab sofort für alle Kunden der Plattform MXGP-TV.com abrufbar.
Spannende Zeitzeugen wie Red-Bull-KTM-Star Jeffrey Herlings und Marc De Reuver schildern eindrucksvoll, wie sie Cairoli als Racer erlebt haben. Der Niederländer, der aktuell als Coach bei F&H-Kawasaki in der MX2-WM tätig ist, erinnert sich an einen Rennauftakt vor vielen Jahren: «Plötzlich stach im letzten Moment eine Yamaha außen vorbei. Ich sah nur die Nummer 222 auf dem Rücken, hatte aber keine Ahnung, wer das war. Ich hatte den Typen noch nie gesehen – er war sehr klein.»
Auch Jeffrey Herlings, der sich mit TC222 aufregende MXGP-Duelle lieferte, einmal in Matterley Basin sogar mit einem Sturz von Cairoli, hat etwas zu erzählen: «Ich habe ihn als Kind beobachtet, ich glaube es war 2005, als ich ihn als Junge beim Grand Prix von Lierop gesehen habe. Tony hat das Ding so unglaublich gescrubt, er war unfassbar schnell. Ich dachte mir, so will ich eines Tages auch werden.»
Cairolis Schwester beschreibt die zähen Anfangsjahre, als Tony mit seiner Familie in einem klapprigen Kleinbus zu nationalen Rennen getingelt ist. «Wir sind zu viert oder zu fünft in dem Transporter gereist. Es gab auch so gut wie kein Geld für neue Teile. Es war aber sicher sehr nützlich für ihn. Der kleine Junge aus Sizilien hat sich nie beklagt, er hat sogar auf dem Küchentisch geschlafen.»