R.I.P. Wolfgang Srb: Der Anwalt des Motocross-Sports
Schweigeminute für Dr. Wolfgang Srb
Vor dem Start zum ersten MXGP-Rennen in Kegums wurde von FIM und Serienvermarkter Infront Moto Racing eine Schweigeminute für den überraschend verstorbenen früheren CMS-Direktor Dr. Wolfgang Srb abgehalten.
Im Fahrerlager sorgte die Nachricht vom viel zu frühen Tod des umtriebigen Wieners für Bestürzung und Trauer. Srb starb am 1. Juni und wurde nur 76 Jahre alt. In der internationalen Motocross-Szene wurden von allen Seiten seine Verdienste um die Weiterentwicklung des Motocross-Sports gewürdigt.
Srb war von 2002 bis 2006 Vizepräsident von FIM Europe und wurde 2014 zum FIME-Präsidenten gewählt. Er bekleidete diese Position bis Ende 2018. Angesichts seiner großen Verdienste ernannte ihn der Verband im Jahr 2019 zum FIME-Ehrenpräsidenten.
Nicht nur die Fans aus dem deutschsprachigen Raum haben Wolfgang Srb sehr viel zu verdanken. Er setzte sich aktiv für die Weiterentwicklung des Deutschland-Grand-Prix im Talkessel ein und unterstützte die Bewerbung für das Motocross der Nationen auf deutschem Boden nach Kräften, das im Jahre 2013 Wirklichkeit wurde. Srb kämpfte dafür, dass es nach Jahren der Abstinenz wieder einen fest im Kalender verankerten Grand Prix of Switzerland gibt.
Bis zum Ende seines Lebens blieb er in Kontakt zur Motocross-Szene. In den letzten Gesprächen diskutierten wir über die Zukunft des Motocross-Sports angesichts drohender Restriktionen wie Verbrennerverboten, Abgasauflagen und immer verschärfteren Umweltauflagen. Srb war ein Visionär und ein Macher, den unser Sport gerade in schwierigen Zeiten braucht. Der promovierte Jurist war Zeit seines Lebens Anwalt des Motocross-Sports, bis zu seinem letzten Tag.