Max Nagl: «Ich muss Geduld haben»
Max Nagl hofft bis zum WM-Beginn wieder fit zu sein
Vor rund sechs Wochen wurde Max Nagl am Rücken operiert. Die belgischen Ärzte haben zwei Wirbel miteinander verschraubt und die Bandscheibe dazwischen mit Knochenmaterial aus der Hüfte stabilisiert. So erhofft man sich die Rückenbeschwerden des KTM-Stars ein für alle mal zu beseitigen.
Die Operation verlief planmässig und ohne Komplikationen, doch die Genesungszeit fordert dem Leistungssportler einiges ab. «Zunächst durfte ich mich ein paar Tage lang so gut wie gar nicht bewegen», erklärt Nagl gegenüber SPEEDWEEK. «Mittlerweile habe ich jedoch wieder einen halbwegs normalen Alltag, allerdings darf ich im Moment keinerlei Sport treiben. Während die Konkurrenz mit dem Wintertraining beginnt, muss ich faul auf der Couch herumliegen, das ist eine sehr schwierige Situation für mich. Für mich ist das Konditionstraining keine Qual, sondern eine Freude, deshalb ist es schon ein Jammer. Aber ich kann die Situation nicht ändern. Ich muss mich an die Anweisungen der Ärzte halten. Diese Sache ist ein wenig komplizierter als ein Armbruch.»
Die ersten Wochen nach der Operation konnte Nagl nur mit starken Schmerzmitteln überstehen. «Mittlerweile ist es viel besser geworden», freut sich der 24-Jährige. «Ich benötige keine Schmerzmittel mehr, und die Situation verbessert sich von Tag zu Tag. Am 11. Januar habe ich eine ärztliche Nachkontrolle, dann entscheiden die Ärzte, wie es weitergeht.»
Verläuft die Heilung nach Plan, wird Nagl nach der Untersuchung drei Wochen in ein Reha-Zentrum gehen und mit dem Aufbau-Training beginnen. «Das wird freilich alles recht langsam ablaufen», schränkt der WM-Fünfte ein. «Ich kann nicht erwarten, dass ich von Null auf Hundert springen kann. Wenn alles glatt läuft, könnte ich im Februar erstmals wieder aufs Motorrad steigen und versuchen, bis zum WM-Start Anfang April fit zu werden.»
Während Teamkollege Antonio Cairoli schon intensiv die neue 450er KTM mit dem 350er Modell vergleicht, kann Nagl frühestens im Februar die Entscheidung treffen, welches Motorrad er 2012 einsetzen möchte. «Das wird sicher nicht einfach, denn ich muss mich dann ohnehin erstmal wieder warm fahren», meint Nagl. «Aber ich bin in ständigem Kontakt mit dem Team und bekomme genau mit, wie sich die Lage entwickelt. Das bereitet mir keine Kopfschmerzen. Wichtig ist zunächst, dass ich körperlich wieder fit werde, der Rest wird sich schon finden. Ich hoffe, dass ich bis zum WM-Start bereit bin.»