Max Nagl nach Schweden-GP: «Der Druck war zu hoch»
Max Nagl in Uddevalla: Starker erster Lauf
Dass Max Nagl zwei Stunden nach der Zieldurchfahrt durch die Zurückversetzung von Tommy Searle im GP-Klassement noch von Rang 5 auf 4 nach vorne rückte, war für den Honda-Pilot ein schwacher Trost. Nach dem souveränen zweiten Platz im ersten Lauf hinter MX1-Weltmeister Antonio Cairoli war alles andere als der erste GP-Podestplatz in Honda-Diensten eine Enttäuschung. «Ich habe mich vor dem zweiten Lauf gut gefühlt», versicherte Nagl.
«Mein Start war okay, aber Jeremy (Anm.: Jeremy van Horebeek) war neben mir und hatte eine Menge Wheelspeed und prallte in mich hinein. Wir sind fast beide gestürzt. Ich musste hart nach innen ziehen und verlor eine Menge Plätze», klagte der Oberbayer. «Ich kämpfte danach hart, um wieder auf Rang 8 nach vorne zu kommen. Aber ich hatte einen kleinen Sturz, nichts schlimmes, ich habe einfach das Vorderrad verloren. Ich konnte das Motorrad rasch mit einem Kick wieder zum laufen bringen. Ich musste alle nochmals überholen, an denen ich vorher schon vorbei war.»
Fast-Kollision mit van Horebeek
Aber auf der zweiten Aufholjagd scheiterte der Honda-Werksfahrer, der den Schweden-GP 2009 gewonnen hatte. «Ich muss zugeben, dass ich nach dem ersten Sturz etwas zerstört war. Der Druck war zu hoch. Jeder – inklusive mir selber – hat das Podest erwartet, vielleicht habe ich zu stark attackiert und war zu aggressiv. Ein paar Mal war ich nahe dran, heftig abzufliegen. Ich musste das Gas zurückdrehen und einfach das Rennen beenden», erklärte Nagl, der auf Rang 11 einlief.
«Die Strecke war ziemlich rutschig, es gab einige dunkle Flecken, die Traktion boten, aber auch weisse Stellen, die sehr glatt waren. Es war nicht einfach, aber ich habe es genossen», sagte der Bayer, der im ersten Lauf mit Ausnahme des Überfliegers Cairoli die gesamte Elite in den Schatten stellte. «Ich muss versuchen, mich einfach an den ersten Lauf zu erinnern. Ich hatte hinter Tony einen guten Rhythmus, wir konnten einen Abstand zu Desalle und den anderen herstellen, darüber war ich sehr glücklich.»
Nagl sagte zum Schluss enttäuscht: «Ich war so motiviert, dieses Wochenende auf das Podest zu kommen. Aber am Ende konnte ich es nicht realisieren.»