Antonio Cairoli fordert mehr GP wie am Lausitzring
Die Idee der EuroSpeedway-Vertreter und GP-Promoter, einen Grand Prix auf einer provisorischen Strecke auf dem Lausitzring auszutragen und so durch die Tribünen eine Stadionatmosphäre zu schaffen, war von Kritik begleitet worden. Unterstützung bekamen die Visionäre nach dem Deutschland-GP aber von prominenter Stelle: MX1-Serienweltmeister Antonio Cairoli sprach sich klar für den Versuch aus, den Motocross-Sport spektakulärer zu machen. «Ich mag diese Strecke sehr, ich hoffe, wir können auf Strecken dieser Art zurückkehren», erklärte der Sizilianer.
Cairoli weiss, dass seine Meinung nicht überall gutgeheissen wird. «Die Leute, die Fans und die Medien denken wohl ich bin verrückt, wenn ich das so sage, aber ich sage es immer wieder. Ich finde, das ist der Weg, den wir gehen müssen. Wenn wir den Sport weiterentwickeln wollen, können wir nicht wie vor 20 Jahren weitermachen, als einfach ein paar Hügel auf einem Feld aufgeschüttet wurden. Wir müssen vorwärts gehen, um den Sport zu promoten.»
Der Motocross-Star aus dem Red-Bull-KTM-Werksteam will denselben Weg beschreiten, den auch Sportarten wie Fussball oder Formel 1 durchgemacht haben. «Die grossen Sponsoren wollen an die Strecke kommen, dafür braucht es die intsprechende Infrastruktur. Sie wollen nicht im Schlamm stehen. Ich denke, auch für die Medien ist ein fixes Mediencenter wie am Lausitzring sehr nett. Das ist der Weg, den wir beschreiten müssen. Eine solche Strecke können wir überall bauen. Ich mag diesen Ort, ich hoffe, wir werden mehr solche Rennen haben.»
Allerdings hatten sich an diesem Wochenende gerade Mal gut gezählte 16.000 Zuschauer auf dem EuroSpeedway eingefunden. «Ja, aber wir müssen die Leute dazu bewegen, herzukommen. Am Sonntag war es auch sehr heiss. Ich denke, deswegen sind viele Leute zu Hause geblieben. Aber es ist auch eine riesige Anlage hier, man konnte die Leute kaum sehen. Hier haben ja 100.000 Leute Platz. Die Strecke war fast ein wenig verloren in dieser Anlage. Aber eine solche Strecke kann man überall bauen», hielt Cairoli an seiner Vision fest, dass der Motocross-Sport öfters an spektakulären Orten und publikumsfreundlich auftreten soll.
MX1-Vizeweltmeister Clément Desalle war anderer Meinung: «Ich stimme nicht völlig mit Tony überein», meinte der Belgier. «Es ist in Ordnung, wenn wir ab und zu solche Rennen haben. Aber es braucht auch die Oldschool-Strecken. Ich befürworte einen Mix aus beidem.»