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Max Nagl auf Stufe von Marc Márquez: Die Hintergründe

Von Adam Wheeler
Die HRC-Präsentation in Japan: Max Nagl (4. v. re.) mit den MotoGP-Stars Marc Márquez und Dani Pedrosa sowie Rallye-Pilot Joan Barreda (li.)

Die HRC-Präsentation in Japan: Max Nagl (4. v. re.) mit den MotoGP-Stars Marc Márquez und Dani Pedrosa sowie Rallye-Pilot Joan Barreda (li.)

Die Umwandlung von Honda World Motocross in ein offizielles Team HRC bahnte sich schon länger an. Die Niederlagenserie gegen KTM und Suzuki wollte Honda nicht mehr hinnehmen.

Es war ein schlecht gehütetes Geheimnis, dass sich Honda und HRC ab 2014 verstärkt der Motocross-WM widmen und den Sport als Teil des ambitionierten Programms mit MotoGP, Rallye und Trial wird. Schon direkt nach dem Ende der MX-Saison 2013 wurde besprochen, dass das Team Honda World Motocross, geführt von Paolo Martin, zum Team HRC umgewandelt wird. Nun wurde es an der offiziellen HRC-Präsentation in Japan von Honda-Präsident Takanobu Ito offiziell verkündet.

Honda nutzte das italienische Team schon in den letzten drei Jahren als Ort für seine Entwicklungen. 2014 wird es nun verstärkte Präsenz von japanischen Ingenieuren geben. Roger Harvey, bisher der Offroad-Rennsport-Manager von Honda Motor Europe, ist jetzt HRC-General-Manager für die Operation in der MXGP. Faktisch ist er der neue Teammanager.

Mehr HRC-Kontrolle bedeutet mehr Effizienz und weniger verloren gehendes Potential im Austausch und der Kommunikation zwischen Italien und Japan. 2014 wird das Team HRC im selben Stil wie zu den gloriosen Zeiten des Werks in den 1980er und 90er Jahren auftreten. Das Engagement im Offroadbereich passt zum Wiedereinstieg in den Rallye-Sport, die neue CRF450 Rally sollte in diesen Tagen bereits erhältlich sein.

«Die nächste Saison ist ein wichtiger Meilenstein für Honda in der Motocross-WM mit dem Support von HRC», sagte Harvey. «Nachdem wir in den letzten drei Jahren mehr und mehr Unterstützung bekommen haben, war der nächste logische Schritt, wiede die echte Werkspräsenz durch das Team HRC zu haben.»

Max Nagl ist damit Werkspilot von HRC. «Ich kann den Unterschied zum letzten Jahr feststellen. Denn jetzt arbeiten wir sehr eng mit dem Werk und den japanischen Ingenieuren zusammen», sagte der Oberbayer, der im Oktober wie im Vorjahr nach Japan reiste, um in Sugo zu testen. «Wir haben jedes Mal mehr Teile zu testen und wir haben das Bike schon jetzt stark verbessert.»

Hondas Rückkehr in weitere Disziplinen erfolgt im Windschatten der langjährigen Investitionen und Erfolgen in der MotoGP-WM (zuletzt zwei Fahrer-WM-Titel in drei Jahren). Der Gedankenumschwung in der MXGP-Serie erfolgte, nachdem seit Evgeny Bobryshevs Durchbruch 2011 (sein erstes Jahr unter dem Schirm des Werks) in den letzten zwei Jahre magere Resultate eingefahren wurden. Der Russe gewann in Teutschenthal 2011, aber das ist noch immer der bisher letzte GP-Sieg eines Honda-Piloten in der Königsklasse. Im letzten Jahr mühten sich die Honda ab, gegen die KTM und Suzuki am Startgatter Land zu sehen.

Krankheiten und Verletzungen störten die Saison von «Bobby» und Nagl nachhaltig. Den negativen Höhepunkt bildete der Deutschland-GP auf dem Lausitzring bei 38 Grad, als sich beide Piloten wegen Überhitzungserscheinungen bei einem Boxenstopp abkühlen mussten. Nagl litt allerdings schon da an seiner später diagnostizierten Viruserkrankung.

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