Ken De Dycker (KTM): «Ich muss die Angst besiegen»
Ken De Dycker will zu alter Form zurückfinden
Der belgische KTM-Werkspilot Ken De Dycker arbeitet momentan hart daran, nach einer schwierigen Saison 2014, die durch die Nachwirkungen seiner Handgelenksfraktur geprägt war, in die Weltspitze zurückzukehren.
Der 30jährige Hüne wird in den kommenden Tagen ein Vorserienmodell der KTM 450SX-F in Rom testen und arbeitet daran, seine alte Form und Fitness auf dem Motorrad zurückzugewinnen. De Dycker erlitt im letzten Winter komplizierte Brüche oberhalb der linken Hand und der Belgier verpasste nicht nur die ersten 5 Grand-Prix, sondern war die gesamte Saison 2014 ein Schatten seiner selbst. Noch 2013 wurde er WM-Dritter und siegte mit der belgischen Mannschaft beim Motocross der Nationen.
De Dycker beklagte, dass er schon nach der Hälfte des Rennens das Gefühl in den Fingern verliere. Nach seinem überraschenden Podiumserfolg in Lommel im August letzten Jahres, beendete er vorzeitig die Saison: «Ich ließ mich erneut operieren, um alle Metallplatten entfernen zu lassen und Claudio De Carli (Team Manager des KTM MXGP-Teams) meinte, ich solle es langsam angehen lassen, um für die jetzt beginnenden Tests bereit zu sein. Nun werden wir in Rom testen und in ein paar Tagen werde ich meine Vorbereitungen zu Hause fortsetzen.»
Während der letzten Saison war es um den Verbleib des Belgiers im KTM-Werksteam gar nicht so gut bestellt, als Tommy Searle bei KTM neben Weltmeister Antonio Cairoli andockte.
Nun aber wird der bullige Belgier bereits seine vierte Saison in «orange» auf der 450cc-Maschine bestreiten. Es ist bereits seine 12. WM-Saison in der WM-Königsklasse. Mit dem leichteren Bike des Jahrgangs ’16 konnte er bereits erste Erfahrungen sammeln.
«Es ist schon ein großer Unterschied», meinte er nach den ersten Tests: «Das Fahrwerk und auch der Motor haben weitreichende Veränderungen erfahren. Es ist ein komplett neues Bike entstanden, das reduzierte Gewicht ist wirklich spürbar.»
De Dyckers Ziel besteht darin, den Kopf frei zu bekommen von den Problemen der verletzten Hand: «Es ist immer noch nicht 100%, aber es ist viel besser im Vergleich zum letzten Jahr und ich merke, wie ich immer mehr Kraft in die Hand und in die Finger bekomme.»
Im Alter von 30 Jahren ist klar, dass sich «Keeno» keine weitere Verletzung dieser Art mehr leisten kann, wenn er seinen Status als Werksfahrer behalten will. Er will alle drei Runden der italienischen Meisterschaft als Vorbereitung für die WM-Saison in Angriff nehmen, die bereits am 1. Februar in Sardinien beginnt.
«Ich hoffe, ich werde meine Konkurrenzfähigkeit zurückgewinnen. Ich muss meine Ängste überwinden, mit einem kaputten Handgelenk zu fahren. Dieser Überwindungsprozess könnte einige Rennen lang dauern. Wir sind nun 3 Werksfahrer und Tony ist eine große Hilfe, er ist ein toller Typ. Ich hoffe, dass wir durch die Rennen in Italien gut vorbereitet zum Saisonstart in Katar antreten können.»