Holzgerlingen: Jeremy Seewer (Suzuki) im Quali vorne
Jeremy Seewer gewann das Quali-Race vor Max Nagl
Die Bedingungen für das ADAC MX Masters-Finale am 23. und 24. September auf dem 'Schützenbühlring' in Holzgerlingen hätten bereits am Samstag nicht besser sein können. Bei sonnigen 20 Grad sorgten die 210 Piloten aus rund 26 Nationen in allen drei Klassen beim Qualifikationstraining für actiongeladenen Motocross-Sport, die auf einen besonders nervenaufreibenden Rennsonntag hoffen lässt.
Rund 400 Helfer hatten sich im Vorfeld um eine perfekte Vorbereitung des Motocross-Spektakels gekümmert. Die 1.800 Meter lange Lehm- und Wiesenbodenstrecke ist nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Zuschauer ein echtes Highlight, kann man das Renngeschehen auf dem kleeblattförmigen Kurs beinahe komplett von Anfang bis Ende verfolgen. Die zwölf Tables sowie die zahlreichen Auf- und Abfahrten sind für jeden der MX-Piloten eine echte Herausforderung.
In der Königsklasse setzte MX2-Vizeweltmeister Jeremy Seewer (23 / CH, Team Suzuki World MX2) mit einer Qualifying-Zeit von 2:03,756 Minuten eine Bestmarke und darf sich damit vor seinen Rivalen Max Nagl (30, Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing Team) und Sulivan Jaulin (25, KTM Kosak Racing Team) einen Platz am Startgatter aussuchen. «Es macht mir großen Spaß, endlich mal wieder beim ADAC MX Masters dabei zu sein und freut mich natürlich auch, dass ich hier sogar schneller war als Max, denn der ist ein richtig starker Konkurrent für mich», erzählte der 23-jährige Schweizer.
Lokalmatador Dennis Ullrich (24, KTM Sarholz Racing Team), der sich beim letzten ADAC MX Masters in Gaildorf vorzeitig und damit zum vierten Mal zum Champion der Rennserie küren ließ, landete im Qualifikationstrainings auf Position sechs. 'Ulle' startet im Finale auf einer 250ccm-2-Takt-KTM gegen die starke 4-Takt-Konkurrenz. Der zweite Lokalmatador der Big Boys, Maik Schaller (25, KTM Kosak Racing), machte es bis zum Schluss spannend und qualifizierte sich in der letzten Runde des Last Chance Race noch ganz knapp für die sonntäglichen Rennen.
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup dominierten am Samstag in beiden Qualifikations-Gruppen Piloten des Diga Procross Racing Teams. Der Neuseeländer Dylan Walsh (20, Diga Procross Team, Husqvarna), der beim letzten ADAC MX Masters-Stopp in Holzgerlingen erstmals bei der Rennserie mit dabei ist, überzeugte mit einer Bestzeit von 2:07:332 Minuten und war damit noch eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Adrien Malaval (19, Diga Procross Team, Husqvarna), dem Qualifying-Sieger aus Gruppe zwei.
«Die Strecke ist ganz nach meinem Geschmack, da habe ich mich direkt gut gefühlt und habe ohne zu zögern gepusht. Ich wollte unbedingt beim letzten Masters-Rennwochenende starten und mir diese Chance nicht entgehen lassen, in dieser Saison wenigstens einmal dabei gewesen zu sein. Allerdings bin ich etwas überrascht über die starke Konkurrenz, damit hätte ich nicht gerechnet», berichtete der 20-Jährige.
Zweiter wurde Malaval, als Dritter rollt das deutsche Nachwuchstalent Jeremy Sydow (17, WZ Racing, KTM) an den Start. Der bereits vorzeitig gekürte ADAC MX Youngster Cup-Champion Tom Koch (19, KTM Sarholz Racing Team) erreichte Position fünf im Qualifikationstraining.
ADAC MX Junior Cup
Im ADAC MX Junior Cup haben die beiden Nachwuchstalente Magnus Smith (13 / DEN, Mefo Sport Racing Team, KTM) und Constantin Piller (13, Mefo Sport Racing Team / MSC Freisinger Bär. e.V., KTM) an diesem Rennwochenende die größten Chancen auf einen Platz auf dem Gesamtsiegerpodest.
Der eigentliche Spitzenreiter Max Palsson (14 / SWE, Mefo Sport Racing Team) war aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs kurz vor dem Meisterschaftsfinale ausgefallen. Entsprechend motiviert sind beide Junioren nun, die Saison mit viel Furore zu beenden. Im Qualifying positionierte sich Piller schon mal ganz vorne und sicherte sich mit einer Zeit von 02:17:812 Minuten den ersten Startplatz am Rennsonntag.
Eine Tatsache, die den Jugendlichen sichtlich freute. «Ich wollte unbedingt die Pole-Position schaffen, weil es für einen so wichtigen Tag wie das Finale am Sonntag einfach super ist, wenn man als Erster am Startgatter steht. Ich versuche allerdings nicht unbedingt darüber nachzudenken, dass ich es aufs Podium schaffen könnte, da ich mir keinen unnötigen Druck machen will. Mein Ziel ist wie immer die Top Five, alles Weitere wird sich ergeben», erklärte das MX-Talent.
Somit lautet die Reihenfolge der drei ersten Starter im ADAC MX Junior Cup in den Wertungsläufen: Constantin Piller, Magnus Smith und Camden Mc Lellan aus Südafrika (13, KTM Kosak Racing Team). Für einen besonders emotionalen Moment sorgte am Ende noch Lokalmatador Malik Schoch (15, CLM powered by Winkle Racing, KTM). Der Schüler als dem 28 Kilometer von Holzgerlingen entfernten Sulz am Eck brachte seine Fans als Sieger des Last Chance Race am frühen Abend zum Jubeln und ließ sich erleichtert dafür feiern, dass er dadurch noch einen der letzten Startplätze für den Rennsonntag ergatterte.