Henry Jacobi (Honda) blieb trotz Attacke beherrscht
Valentin Guillod attackiert Henry Jacobi nach dem Zieleinlauf in Bielstein
Die Situation nach dem Zieleinlauf der ADAC MX Masters in Bielstein erinnerte an die Szene, die sich 2019 im Talkessel abgespielt hatte, als Henry Jacobi gegen seinen damaligen Teamkollegen Adam Sterry handgreiflich wurde, was ihm damals viel Kritik einbrachte und wofür er sich später entschuldigte.
Nach dem Zieleinlauf des 3. Wertungslaufs der ADAC MX Masters in Bielstein wurde Jacobi von Valentin Guillod noch auf der Strecke direkt zur Rede gestellt und Guillod wurde sogar handgreiflich. Doch diesmal blieb der Deutsche beherrscht und cool, um die aufgeheizte Situation zu deeskalieren. «Ich habe aus der Aktion mit Adam Sterry in Teutschenthal viel gelernt. Deswegen bin ich stehengeblieben, habe ihn einfach reden lassen und ihm einfach einen Daumen nach oben gegeben, weil es trotzdem Motocross ist, was wir hier machen.»
Jacobi sah sich von Guillod schon im zweiten Lauf zu hart attackiert: «Nachdem ich den zweiten Start gewonnen hatte, hat er versucht, mich gleich in der ersten Kurve unnötig runterzufahren. Ich habe gesagt: 'Lass uns doch erst einmal durch die erste Runde kommen.' Das habe ich mir gemerkt und im letzten Lauf nach der Zielkurve war er einen Meter zu weit hinten und ist mir ins Hinterrad gefahren. Ich habe dann gesagt: so weit nicht und ich habe nur versucht, mich zu verteidigen.»
Guillod sah sich aber um den möglichen Tagessieg gebracht und reagierte wütend. «Ich hatte das Gefühl, dass ich dieses Rennen gewinnen kann», erklärte der Schweizer auf dem Podium. Hätte er diesen letzten Lauf gewonnen, wäre er auch tatsächlich Tagessieger geworden. «Was Henry im Rennen getan hat, war nicht professionell, aber auch was ich nach dem Zieleinlauf abgezogen habe, war einfach nur unprofessionell. Ich entschuldige mich für diesen Zwischenfall. Es ist Racing und wir sind alle hier, um Rennen zu fahren. Wir haben uns jetzt mit Henry ausgesprochen und schauen nach vorne.»
Streckensprecher Tommy Deitenbach lobte auf dem Podium den Ausgang des Streits: «Wir machen hier nunmal nicht Schachspielen mit Rettungsringen.»
Ergebnis ADAC MX Masters Bielstein:
1. Max Nagl (D), Husqvarna, 1-2-1
2. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 2-1-3
3. Henry Jacobi (D), Honda, 3-2-2
4. Jordi Tixier (F), KTM, 5-4-4
5. Tom Koch (D), KTM, 4-6-7
Stand ADAC MX Masters nach Runde 3:
1. Max Nagl (D), Husqvarna, 215
2. Jordi Tixier (F), KTM, 171, (-44)
3. Tom Koch (D), KTM, 152, (-63)
4. Adam Sterry (GB), KTM, 134, (-81)
5. Stefan Ekerold (D), Husqvarna, 107, (-108)