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ADAC MX Masters: Wiedersehen mit Marnicq Bervoets

Von Thorsten Horn
Marnicq und Jarne Bervoets

Marnicq und Jarne Bervoets

Beim bisherigen Club-Highlight des MSC Fürstlich Drehna, dem Lauf zur 500er-Motocross-WM im Jahr 2000, war Marnicq Bervoets einer der Hauptdarsteller. Nun kam es zum Wiedersehen, doch Sohn Jarne stahl ihm die Schau.

Am 15. und 16. Juli des Millenniumjahres 2000 veranstaltete sich der MSC Fürstlich Drehna einen Weltmeisterschaftslauf und hieß die Elite der 500-ccm-Klasse bei sich willkommen. Nach diesem Highlight in der Vereinsgeschichte richtete der rührige Verein im Süden Brandenburgs seit 2006 alljährlich, von den Wirrungen während der Coronapandemie einmal abgesehen, den Saisonauftakt des ADAC MX Masters aus – so auch am vergangenen Wochenende.

Dabei zierte im ADAC MX Junior Cup 85 der Name Jarne Bervoets die Starterliste. Wie zu vermuten war, handelte es sich dabei um den Sohn des vierfachen Vize-Weltmeisters Marnicq Bervoets. Von 1995 bis 1997 musste der 53-jährige Belgier in der Klasse bis 250 ccm Stefan Everts den Vortritt lassen, ebenso Joel Smets 2000 bei den 500ern. Mit diesen (bzw. einmal mit Patrick Caps anstelle von Smets) gewann der 19-fache Grand-Prix-Sieger 1995, 1997 und 1998 das Motocross der Nationen für das Team Belgien.

An seinen Auftritt 2000 in Fürstlich Drehna konnte er sich nun nicht mehr im Detail erinnern, was angesichts seiner langen von 1990 bis 2004 währenden Karriere nicht weiter verwunderlich ist. Dass die hiesige Tiefsandstrecke allerdings jenen in seiner Heimat ziemlich nahe kam, wusste er schon noch.

In den letzten beiden Jahren war es um den Ex-Yamaha-WM-Teammanager in der Szene etwas still geworden, was sich durch seinen auftrumpfenden Sohn wieder änderte. Denn der gewann in Fürstlich Drehna beide 85er-Läufe, und zwar mit jeweils großem Vorsprung ziemlich eindrucksvoll.

«Als Jarne 2021 ernsthaft mit dem Motocross angefangen hat, lag mein Fokus auf ihm. Jetzt coache ich ihn», klärte Marnicq Bervoets im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zunächst auf und ergänzte sogleich: «Ich will das noch zwei Jahre mit ihm machen und hoffe, dass er dann in ein größeres Team kommt und seinen eigenen Weg geht. Ich will dann nur noch zuschauen.»

Auf das offensichtliche Talent seines Sohnes angesprochen, wird Marnicq Bervoets aber nicht überschwänglich, sondern verweist darauf, dass es immer wieder viele gute junge Fahrer gibt. Dabei ist Untertreibung gar nicht angebracht, schließlich hat Sohn Jarne einen ziemlich rasanten Aufstieg genommen.

Zwar hat der Filius mit vier Jahren bereits sein erstes kleines Crossmotorrad bekommen, doch jagte er bis vor zwei Jahren primär dem Fußball hinterher. «Ich habe erst bei meinem Heimat-Club gespielt und bin dann zu einem größeren Club, der auch in der zweiten belgischen Liga spielt, gewechselt», gibt Jarne Bervoets zu seiner ersten kleinen Karriere Auskunft.

Wie nicht anders zu erwarten, wechselte er dann doch zum Motocross. Das war 2021. Im Vorjahr wurde er bereits niederländischer Meister, Dritter der 85er-WM und Achter der Europameisterschaft. In diesem liegt außer auf dem ADAC MX Junior Cup 85 und den Dutch Masters sein Fokus auch wieder auf der EM und der WM. Zu seinen Zukunftsplänen befragt, meint er: «Mein Papa war mehrmals Vize-Weltmeister, doch ich will einen Schritt mehr machen.»

Mit Frederic Vialle, Stefan Everts, Tom Vialle und Liam Everts hat Jarne Bervoets adäquate Vorbilder, wie es mit der erblichen Vorbelastung oder Segnung bis in die Weltspitze gehen kann.

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