Ex-Weltmeister Henry Jacobi (KTM): «Ich kann es noch»
Henry Jacobi: Besuch in der Westfalenhalle beim Supercross
Auf Besuch im Fahrerlager beim Supercross Dortmund war der deutsche 85-ccm-Weltmeister des Jahres 2010, Henry Jacobi. Der Thüringer zählt mittlerweile 17 Jahre und zehrt auch vier Jahre später noch vom größten Triumph seines Lebens. Doch die Realität ist hart, seitdem hat Jacobi keine Bäume ausgerissen. 2014 wird das Jahr der Entscheidung, ob es der Youngster aus Bad Sulza doch noch schafft, sein Talent in Ergebnisse umzumünzen.
Jacobi sagte: «Ich würde gern im Youngster-Cup mal auf das Podium fahren, ich denke, das ist machbar. Ich möchte einfach denen, die mich abgeschrieben haben, zeigen, dass ich es doch noch kann. Ende der letzten Saison habe ich bei meinem Trainer Stefan Nüsser einen Fitnesstest gemacht, der war so schlecht wie noch nie…»
Dieses Ergebnis machte dem Talent klar, dass sich etwas ändern muss. Jacobi: «Seitdem trainiere ich nach seinen Vorgaben und hoffe, dass ich dieses Frühjahr fit bin, wenn es losgeht. Im Moment trainiere ich hauptsächlich Ausdauer, ab Februar wird dann auf Schnelligkeit umgestellt. Ich möchte die ersten Rennen in Holland (Anm.: in Mill und Emmen) fahren, vielleicht auch in Valence. Mit Bernd Eckenbach arbeite ich nicht mehr zusammen, weil es nicht passte, dass Stefan die Fitness macht und Bernd das Fahrtraining. Da ich eher trainingsfaul bin und keinen Spass am Laufen habe, habe ich mich für Stefan entschieden, weil bei ihm die Motivation für mich größer ist. Das Training mit ihm ist lockerer und macht mir mehr Spass.»
Privat hat der Teenager seit kurzem mehr Zeit, sich auf das Training zu konzentrieren. «Ich bin wieder Single, hab mich von meiner Freundin getrennt. Die Nächste sollte aber wissen, dass Motocross bei mir an erster Stelle kommt. Das war einer der Gründe, warum ich jetzt wieder verfügbar bin.»
Jacobi fährt 2014 für das KTM-Team von Burkhard Sarholz den ADAC MX Youngster Cup sowie die EMX250 – die wohl kompetitivste Nachwuchsklasse Europas. Dass das kein Zuckerschlecken wird, ist auch dem Ex-Juniorenweltmeister klar. «Ich hoffe, dass KTM mich auch weiterhin unterstützt, auch wenn ich in letzter Zeit nicht mehr viel gerissen habe. Mit Burkhard komme ich bis jetzt gut klar, er hat mich bisher geschont. Aber nur, weil es mein erstes Jahr war. Er hat mir gesagt, dass es nun darauf ankommt.»