Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Schlammgott Jeremy Delince: «Erster Masters-Sieg!»

Von Frank Quatember
Jeremy Delince behielt im Schlamm von Aichwald den Durchblick

Jeremy Delince behielt im Schlamm von Aichwald den Durchblick

Die Sintflut suchte Aichwald heim und spülte den belgischen Schlammspezialisten Jeremy Delince ganz nach oben. Der Honda-Pilot düpiert im einzigen Endlauf die Masters-Elite.

Teamchef Alexander Karg platzte bei der Siegerzeremonie in Aichwald beinahe vor Stolz: Sein Schützling Jeremy Delince hatte soeben sensationell das härteste Schlammrennen der jüngeren Masters-Geschichte für sich entschieden. Der 25-jährige setzte im verregneten Aichwald alles auf eine Karte und zog als Zweiter hinter Holeshot-König Dennis Ullrich durch die Hoffmeister-Kurve. In Runde 3 kassierte Delince mit etwas Glück den Deutschen.

Die ersten Runden glichen einem Glücksspiel. «Der Start war einfach nur krass, in der ersten Kurve hatte ich keine Ahnung, wo ich lag», schildert Delince die Startphase. «Dennis stürzte kurz darauf und das machte mein Rennen deutlich einfacher. Aber so ist das nun mal, habe ja auch schon oft Pech gehabt.»

Das trifft den Nagel auf den Kopf, der Mann auf der KMP-Honda galt in den vergangenen Jahren meist als Geheimtipp, wurde aber von entweder von Verletzungen gestoppt oder zeigte schwankende Leistungen. In der laufenden Saison verletzte sich Delince bereits beim Frühjahrsklassiker in Frankenbach am Daumen und verpasste dadurch eine ideale Saisonvorbereitung.   

Seine Fähigkeiten im Dauerregen stellte Jeremy bereits im vergangenen Jahr beim Rennen im holländischen Lichtenvoorde als Dritter der Tageswertung unter Beweis. Darauf wies der Belgier in seinem Kommentar nach der Siegerehrung auch hin. «Es war verrückt heute, der Boden wurde jede Runde tiefer und tiefer. Glücklicherweise hat es während des Rennens nicht geregnet, sodass eine Spur trockener wurde und relativ gut zu fahren war. Das Schwierigste war, beim Überrunden nicht zu stürzen. Ich bin ganz gut bei komplizierten Bedingungen, das konnte man letztes Jahr in Lichtenvoorde sehen und auch in Belgien habe ich solche Rennen schon gewonnen. Heute ist ein großer Tag für mich und mein Team, das ist mein erster Masters-Sieg.» 

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