Steve Dixon erklärt die MXoN-Absage
Steve Dixon (rechts) und David Luongo vom WM-Vermarkter 'Infront Moto Racing'
Dass das MXoN nach den letzten Plänen in diesem Jahr ohnehin nur eine Notlösung werden würde, war schon länger klar. Niemand vermochte sich vorzustellen, wie ein regulärer WM-Lauf gleichzeitig ein Nations-Rennen sein kann, denn beim MXoN geht es allein um eine geschlossene Mannschaftsleistung, die im Einzelfalle taktische Manöver zu Ungunsten von Einzelergebnissen erfordert. Ein Beispiel: Würden Glenn Coldenhoff und Jeffrey Herlings in einem Rennen starten, könnte es notwendig werden, dass z.B. Glenn Coldenhoff für Jeffrey Herlings Platz macht, um ein besseres Mannschaftsergebnis zu erzielen. Das aber wäre nicht in Coldenhoffs Interesse für die WM, denn er würde damit Punkte für die Einzelwertung verlieren.
Aber diese Gedankenexperimente sind nun obsolet. Das MXoN ist für dieses Jahr endgültig gestrichen. Die eigentliche Überraschung war allerdings, dass damit zugleich auch der WM-Lauf in Winchester dem Rotstift zum Opfer fiel.
Steve Dixon, der den Grand Prix of Great Britain seit Jahren veranstaltet, äußerte sich nach der Grand-Prix-Absage in den sozialen Medien über die Hintergründe: «Ich habe sehr viel Unterstützung von verschiedenen Seiten erhalten, für die ich mich an dieser Stelle von Herzen bedanken möchte. Es war ein Berg von Arbeit und enorm viel Papierkram zu erledigen. Weil sich aber die Gesetzgebung ständig ändert und verschiedene Behörden vorsichtiger arbeiteten als wir, wurde klar, dass wir nun konkrete Antworten brauchten, die aber noch nicht verfügbar waren. Hoffen wir nur, dass das Virus schnell wieder verschwindet und wir im nächsten Jahr wieder einen Grand-Prix austragen können.»
Die Rennen des Motocross der Nationen gelten als die Olympischen Spiele des Motocross. Seit 1947 werden sie jährlich ausgetragen. Seit dem Bestehen des MXoN fällt die Veranstaltung in diesem Jahr damit zum ersten Mal aus.