Die Amerikaner blieben bei der Qualifikation zum Motocross of Nations im französischen St-Jean-d’Angély ungeschlagen. Deutschland enttäuscht.
Was Ryan Dungey mit seinem Start-Ziel-Sieg im Quali-Rennen der MX1-Klasse vormachte, wiederholten seine Teamkollegen Blake Bagget (MX2) und Ryan Villopoto (Open) in den letzten beiden Rennen des Tages. Team Amerika blieb am bewölkten, kühlen Samstag des 2011er Motocross of Nations ungeschlagen.
Dabei hatte es Ryan Dungey im MX1-Rennen noch am schwersten, denn dieser wurde über die komplette Renndistanz von Weltmeister Antonio Cairoli verfolgt. «Zu Rennbeginn habe ich gemerkt, dass ich schneller als Dungey war, und ich attackierte ihn», analysierte Cairoli sein Rennen. «Aber ich habe keinen Weg an ihm vorbei gefunden und habe zur Rennmitte etwas das Tempo herausgenommen.» Cairoli hatte wegen des Tods seiner Mutter seit Gaildorf nicht mehr trainiert und deshalb seine Kraftreserven für den Rennsonntag gespart. Christophe Pourcel fuhr mit Rang drei das erste starke Resultat für Frankreich ein.
Aber Teamkollege Marvin Musquin (MX2) legte mit einem zweiten Platz in seinem Rennen noch eine Schippe drauf und bestätigte Team Frankreich als einer der Favoriten der diesjährigen Auflage des Motocross der Nationen. Gautier Paulin, der vor einer Woche in Fermo den MX1-WM-Lauf gewann, wurde Dritter der Open-Klasse, aber an seine gute Performance von Fermo kam er nicht ran. Auf Platz zwei liegend musste sich der 21-Jährige noch Davide Guarneri (Italien) geschlagen geben, und auch Kevin Strijbos (Belgien) knabberte mit seiner Werks-Suzuki am dritten Rang des Franzosen.
Einen guten Einstand lieferten auch die Schweiz und Österreich. Mit Rang 10 qualifizierte sich die Schweiz als bestes deutschsprachiges Land für das A-Finale. Arnaud Tonus (Yamaha, Open) belegte Rang 8, Jeremy Seewer (Suzuki, MX2) Rang 11 und Yves Furlato (Kawasaki, MX1) nahm mit Rang 24 das Streichresultat in Anspruch. Österreich feierte mit Pascal Raucheneckers (KTM, MX2) siebtem Platz und der guten Leistung von Günther Schmidinger (13. Platz, Honda, MX1) den sicheren Einzug ins A-Finale.
Die Hoffnungen des deutschen Teams lagen klar bei Ken Roczen (MX2) und Marcus Schiffer (Open), während man von Daniel Siegl (MX1) das Streichresultat am Quali-Samstag erwartet hatte. Doch Siegl legte mit einem 19. Platz im MX1-Rennen gut vor. Roczen dagegen haderte, für seine Verhältnisse, im MX2-Rennen etwas. Zunächst kam der Weltmeister gut aus dem Startgatter, doch in der ersten Kurve verlor der Teenager nach einem Fahrfehler etwas an Boden. Mit einer geraden Linie arbeitete sich Roczen aber schnell in die Verfolgerrolle des Führenden, bevor er wenige Runden später nach einem Fahrfehler erneut weit zurückfiel. Mit durchweg schnellen Rundenzeiten ging es dann nochmals bis auf den vierten Rang nach vorne. Und auch Marcus Schiffer kam nicht perfekt ins Rennen. Ein Start ausserhalb der Top-20 bot schon keine gute Ausgangsposition, und auch der restliche Rennverlauf war eher durchwachsen. Absperrband, das er mit dem Hinterrad aufgewickelt hat, stellte sich eher als Hindernis heraus. Mit Rang 21 blieb er unter den Erwartungen des Teams.
Ergebnisse (MX1/MX2/Open):
1. USA (1./1./1.)
2. Italien (2./6./2.)
3. Frankreich (3./2./3.)
4. Belgien (16./5./4.)
5. Australien (4./31./5.)
6. Südafrika (5./36./6.)
7. Grossbritanien (9./3./12.)
8. Portugal (6./18./11.)
9. Spanien (10./9./9.)
10. Schweiz (24./11./8.)
11. Estland (7./14./13.)
12. Österreich (13./7./23.)
13. Russland (8./13./20.)
14. Deutschland (19./4./21.)
15. Tschechien (14./24./10)
16. Niederlande (18./20./7.)
17. Dänemark (20./8./18.)
18. Japan (11./21./15)
19. Finnland (12./15./24)