Pascal Rauchenecker: Top-Ten der WM als Ziel
Pascal Rauchenecker: Die Leidenszeit ist vorbei
Nach dem schweren Sturz beim MX2-WM-Lauf in Saint-Jean-d’Angély Anfang Juni 2012 wurde es ruhig um Pascal Rauchenecker. Nach über vier Monaten Rehabilitation ist jetzt der 19-jährige Oberösterreicher aus Peterskirchen aber wieder komplett fit und kann am Samstag beim Katar-GP in sein drittes Jahr in der Motocross-Weltmeisterschaft starten.
Um Haaresbreite wäre vor neun Monaten beim Frankreich-GP nicht nur die Karriere, sondern auch das Leben von des KTM-Piloten mit einem Schlag zu Ende gewesen. Erst nachdem die Schmerzen beim nächsten WM-Lauf nicht mehr erträglich waren und man sich zu einer weiteren Untersuchung entschied, konnte in der Klinik in Wels der Bruch des ersten Halswirbels festgestellt werden – Rauchenecker hatte dabei riesiges Glück im Unglück.
An Motocross-fahren war nach dieser Diagnose erstmal nicht zu denken. Um neue Motivation zu tanken, wechselte Österreichs Jugendstaatsmeister von 2006 für 2013 zu Standing Construct KTM Racing. Teamkollege ist jetzt der Niederländer Glenn Coldenhoff.
Aufbau im Red-Bull-Trainingszentrum
Die internationale Bühne war seit Beginn der Karriere 2000 im McDonalds Cup, spätestens aber seit dem Wechsel von der 65er auf die 85er KTM das grosse Ziel, das dank Eltern, Förderer und Sponsoren zielstrebig verfolgt werden konnte. Seit zwei Jahren hat Rauchenecker seinen Lebensmittelpunkt nach Lommel in Belgien verlegt, die Lieblingsstrecke ist gleich ums Eck. Als Red-Bull-Athlet will er in dieser Saison aber zumindest alle zwei Monate in der Heimat vorbeischauen, um im Trainingszentrum in Thalgau den Fortschritt seiner Kondition zu checken.
Rauchenecker erzählt: «Nach der langen Rehabilitationsphase war ich das erste Mal bei Red Bull in Thalgau. Ich habe mich dort zwei Monate lange intensiv auf die Saison vorbereiten können und merke bereits, dass das Training mir sehr geholfen hat.»
Der 19-Jährige erzählt, wie eine Trainingswoche gestaltet wird. «In der unmittelbaren Vorbereitungsphase und während der Saison steht neben dem Training auf dem Motorrad am Montag- und Dienstagvormittag auch noch regeneratives Training auf dem Fahrrad am Programm. Mittwochs und freitags sitze ich in der Regel auf dem Motorrad, Donnerstag ist Pause und am Wochenende heisst es Rennen fahren. Im Training pushen Glenn und ich uns gegenseitig», berichtet Rauchenecker.
Jetzt sollen regelmässig Top-Ten-Ränge her
Vom neuen Arbeitgeber gibt es klare Vorgaben an die Piloten. «Glenn soll regelmässig in die Top-5 und ich in die Top.Ten fahren. Er gibt natürlich nicht nach, wenn ich im Training aufhole, was wiederum mich schneller macht.»
Beim ersten Rennen nach der langen Verletzungspause belegte Rauchenecker Ende Januar beim Starcoss in Mantua in der MX2-Gesamtwertung den siebten Gesamtrang. «Ich war mit dem Ergebnis nicht 100 Prozent zufrieden. Vor dem Start war ich ziemlich nervös und am Beginn bin ich auch gleich zwei Mal gestürzt», schilderte der Österreicher, der trotz Teamwechsels weiterhin auf KTM unterwegs ist.
«Das Team hat vor der Saison sieben KTM 250 SX-F gekauft. Zwei Bikes sind nur für die Rennen in der WM, ein Motorrad wird für die Niederländische Meisterschaft und eines für Trainingszwecke aufgebaut, die anderen drei sind Ersatz. Beim Rennmotorrad fahre ich mit Kit-Motoren von KTM und dem Werksfahrwerk von WP Suspension, zusätzlich wird durch kleine Modifikationen noch etwas Gewicht eingespart.»
Neben den 18 WM-Runden und der Niederländischen Meisterschaft hat Rauchenecker aber auch in Österreich ein Rennen fix eingeplant. Am 10./11. August wird er bei der österreichischen Runde des ADAC MX Masters in Ried im Innkreis am Startgatter stehen.
Wie es Pascal Rauchenecker in Katar ergeht, erfahren Sie am Wochenende auf SPEEDWEEK.de, wir berichten direkt vom Losail MX Track.