Rennen Monaco: Sean Edwards dominiert
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Sean Edwards: «Ich war so viel schneller, dass ich nichts riskieren musste»
Der Brite Sean Edwards ist der Mann der Stunde im Porsche Supercup. Nach seinem Sieg beim Saisonauftakt in Barcelona gewann der für das Team Allyouneed by Project 1 startende Vorjahressieger am Sonntag auch das prestigeträchtige Rennen auf dem anspruchsvollen Stadtkurs in Monaco. Der Wahl-Monegasse fand die schnellste Linie durch das Kurvenlabyrinth zwischen Hochhäusern und Edelboutiquen und feierte mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung einen souveränen Start-Ziel-Sieg.
Der 26-Jährige strahlte: «Das war der perfekte Abschluss einer tollen Woche. Am Montag feierte ich meinen Sieg beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, jetzt meinen zweiter Erfolg hier in Monaco – besser geht’s nicht. Wie schon im Qualifying war mein Auto einfach perfekt. Ich war so viel schneller als meine Verfolger, dass ich überhaupt nichts riskieren musste. Dieser Sieg gehört auch meinem Team.»
Während Edwards sich mit einem guten Start von der Pole-Position schon in den ersten Runden von seinen Verfolgern absetzen konnte, tobte in seinem Windschatten vor allem in der Schlussphase des Rennens ein harter Kampf um den zweiten Platz. Das bessere Ende in diesem sehenswerten Duell vor der Postkartenkulisse des Fürstentums hatte Kuba Giermaziak für sich, der alle Angriffe des Pockingers Michael Ammermüller erfolgreich abwehren konnte. Der Pole freute sich: «Endlich konnte ich in Monaco ein gutes Qualifyingergebnis auch im Rennen umsetzen. Sean fährt zur Zeit in einer anderen Liga, ich hatte nicht mal ansatzweise eine Möglichkeit zum Überholen. Wir sind mit dem Start in die Saison trotzdem sehr zufrieden. Es kommen auch noch Rennstrecken, die uns besser liegen. Da müssen wir dann zuschlagen.»
Lechner-Pilot Ammermüller wurde, wie schon in Barcelona, Dritter und ist in der Meisterschaft, zusammen mit Giermaziak, der stärkste Verfolger von Spitzenreiter Sean Edwards. Der 27-Jährige fasste hinterher zusammen: «Mein Start war nicht optimal, trotzdem konnte ich meine Position halten. In der Schlussphase war ich etwas schneller als Kuba, aber an Überholen war auf dieser Strecke nicht zu denken. Ich habe dann auch nichts riskiert und mich darauf konzentriert, den dritten Platz sicher nach Hause zu fahren.»
Für Jeroen Bleekemolen ging sein Traum vom dritten Supercup-Sieg in Monaco nicht in Erfüllung. Der zweifache Supercup-Gewinner aus den Niederlanden, der mit dem Lechner Racing Team in Monaco in den Markenpokal zurückkehrte, verpasste als Vierter nur knapp das Podium. Hinter dem Köschinger Christian Engelhart und dem Franzosen Kévin Estre belegte der Neuseeländer Richie Stanaway als bester Neueinsteiger den siebten Platz.
Damit übernahm er auch die Führung in der Rookiewertung. Der Däne Nicki Thiim, der beim Auftaktrennen in Barcelona mit einem zweiten Platz vielversprechend in die Saison gestartet war, wurde in Monaco nur Achter. Hinter dem Rookiesieger des Vorjahres komplettierten zwei weitere Supercup-Neulinge die Top 10: Ben Barker vom Team Bleekemolen und der für FÖRCH Racing fahrende Porsche-Junior Klaus Bachler. Der Franzose Jean-Karl Vernay, Gewinner des International Cup Scholarship 2012, wurde Elfter. Pech hatte Porsche-Junior Michael Christensen: Der DAMS-Pilot, in Barcelona noch starker Fünfter, wurde in der Anfangsphase des Rennens unverschuldet in eine Kollision verwickelt und fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück.
Einer der Höhepunkte des Supercup-Gastspiels auf dem Spielplatz der Millionäre war das Duell der Rallye-Stars: Im VIP-Auto der Porsche AG belegte der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb aus Frankreich in seinem zweiten Supercup-Rennen den 16. Platz. Der Franzose resümierte: «Die zwei Supercup-Rennen in Barcelona und Monaco haben mir sehr viel Spass gemacht. Danke noch mal an Porsche, dass sie mir das VIP-Auto anvertraut haben. Natürlich hatte ich auf ein besseres Ergebnis gehofft, aber ich wusste natürlich, dass es gegen die Supercup-Spezialisten sehr schwer werden würde und dass man in Monaco nur überholen kann, wenn der Vordermann einen Fehler macht. Mal sehen, vielleicht komme ich ja irgendwann in diese tolle Serie zurück.»
Loebs Landsmann Sébastien Ogier, der aktuelle Spitzenreiter in der Rallye-Weltmeisterschaft, feierte als Gaststarter im Team Allyouneed by Project 1 seine Premiere im Porsche Supercup und kam auf dem 13. Platz ins Ziel.
Rennergebnis
1. Sean Edwards (GB), Team Allyouneed by Project 1, 26:03,584 min
2. Kuba Giermaziak (PL), Verva Racing Team, + 20,323 sec
3. Michael Ammermüller (D), Lechner Racing Team, + 20,931 sec
4. Jeroen Bleekemolen (NL), Lechner Racing Team, + 22,317 sec
5. Christian Engelhart (D), Fach Auto Tech, + 22,819 sec
6. Kévin Estre (F), Attempto Racing, + 23,353 sec
10. Klaus Bachler (A), Förch Racing, + 27,561 sec
11. Jean-Karl Vernay (F), MRS GT-Racing, + 30,509 sec
13. Sébastien Ogier (F), Team Allyouneed by Project 1, + 31,637 sec
16. Sébastien Loeb (F), Porsche AG, + 42,235 sec
25. Michael Christensen (DK), DAMS, + 67,315 sec
Punktestand nach 2 von 9 Läufen
1. Sean Edwards (GB), Team Allyouneed by Project 1, 40 Punkte
2. Michael Ammermüller (D), Lechner Racing Team, 32 Punkte
2. Kuba Giermaziak (PL), Verva Racing Team, 32 Punkte
4. Nicki Thiim (DK), Attempto Racing, 26 Punkte
5. Richie Stanaway (NZL), DAMS, 16 Punkte
6. Klaus Bachler (A), Förch Racing, 15 Punkte
Rookiewertung
1. Richie Stanaway (NZL), DAMS, 16 Punkte
2. Klaus Bachler (A), Förch Racing, 15 Punkte
3. Ben Barker (Team Bleekemolen), 13 Punkte