Über Francesco Bagnaia
Francesco Bagnaia wurde am 14. Januar 1997 in Turin geboren. Die ersten Erfolge feierte «Pecco», wie er von Kindestagen an genannt wird, weil seine Schwester Carola seinen Namen nicht richtig aussprechen konnte, 2010 in der Spanischen CEV Repsol Moto3-Meisterschaft, in der er sich den dritten Gesamtrang sicherte.
2013 erfolgte Bagnaias Aufstieg in die Moto3-WM, er gab sein Debüt auf FTR-Honda an der Seite von Romano Fenati im San Carlo Team Italia beim Großen Preis von Katar in Losail. Das Rookie-Jahr verlief für Bagnaia erfolglos, er konnte keine WM-Punkte einfahren. Zur Saison 2014 wechselte Francesco Bagnaia zusammen mit Fenati ins Sky Racing Team VR46 von Valentino Rossi, wo er auf KTM antrat. Er konnte zu Jahresbeginn mehrere Platzierungen unter den besten zehn einfahren, unter anderem der vierte Platz beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans.
2015 wechselte Bagnaia ins Mahindra-Werksteam Mapfre Team Mahindra Moto3 von Jorge Martínez und errang seine erste Podiumsplatzierung mit Rang drei hinter seinen Landsleuten Romano Fenati und Enea Bastianini in Le Mans.2016 errang Francesco Bagnaia mit Mahindra bereits mehrere Podest-Platzierungen und fuhr seinen ersten Sieg in der Moto3-WM bei der Dutch TT in Assen vor Fabio Di Giannantonio und Andrea Migno ein.
Bei Testfahrten nach dem Saisonfinale 2016 in Valencia durfte Francesco Bagnaia die Ducati Desmosedici GP14.2 des Briten Eugene Laverty aus dem Aspar MotoGP Team fahren. Bagnaia hatte zuvor eine Wette mit Gino Borsoi, dem Sportdirektor des Teams, gewonnen. Zur Saison 2017 wechselte Bagnaia in die Moto2-WM, wo er ins Sky Racing Team VR46 zurückkehrte. Er erreichte auf Anhieb vier Podestplätze und landete als « Rookie of the Year» auf dem fünften Gesamtrang.
In der Saison 2018 lieferte der inzwischen 21-jährige Italiener von Beginn an eine ausgezeichnete und vor allem konstante Vorstellung ab und gehörte von Beginn an zu den Titelaspiranten. Er bescherte seinem Sky Racing Team VR46 acht Rennsiege, einen zweiten Platz und vier dritte Ränge. Er stand sechsmal auf der Pole-Position und fuhr dreimal die schnellste Rennrunde.
Bagnaia sicherte sich mit 306 Punkten den WM-Titel vor Miguel Oliveira (297) und Brad Binder (201). Nach dem Triumph von Franco Morbidelli im Jahre 2017 ging der Titel in der zweithöchsten Klasse der Motorrad-WM zum zweiten Mal in Folge nach Italien und noch dazu an zwei Schützlinge aus Valentino Rossis VR46 Riders Academy. Das war zuletzt in den Jahren 1998 (Loris Capirossi) und 1999 (Valentino Rossi) der Fall.
Nachdem er bereits bei seinen ersten Testeinsätzen in der Königsklasse einen starken Eindruck hinterließ, stieg Bagnaia 2019 mit dem Alma Pramac Racing Team in die MotoGP-WM auf. Es war ein schwieriges Rookie-Jahr für Bagnaia, aber ein respektabler vierter Platz in Australien zeigte bereits sein Potential auf. Er beendete sein MotoGP-Debüt auf dem 15. Gesamtrang.
In der Saison 2020 setzte Bagnaia mit dem sensationellen zweiten Platz beim Grand Prix von San Marino ein Highlight. Eine Woche lag er ebenfalls in Misano auf Siegeskurs, doch ein Sturz machte seine Hoffnungen auf seinen ersten MotoGP-Triumph zunichte. In den verbleibenden Rennen kam er nie wieder richtig in Fahrt, er beendete die Saison 2020 auf dem 16. Platz, seinem Aufstieg in das Ducati Leonovo-Werksteam stand trotzdem nichts mehr im Wege.
Bereits zu Saisonbeginn 2021 signalisierte der Italiener mit drei Podiumsplätzen und einer Pole-Position in den ersten vier Rennen seine Titelambitionen. Seinen ersten MotoGP-Sieg feierte «Pecco» beim 13. Lauf in Aragon nach einem unglaublichen Duell mit Marc Marquez und bereits beim nächsten Event in Misano triumphierte er erneut. Ihm gelangen zwei weitere Siege in Portimao und Valencia, doch letztendlich kostete ihm ein Sturz beim zweiten Misano-Meeting den Titel. Bagnaia wurde mit 26 Punkten Rückstand MotoGP-Vizeweltmeister hinter Yamaha-Ass Fabio Quartararo.
In seinem zweiten Jahr im Ducati-Werksteam erlebte Bagnaia einen schwierigen Saisonstart. Erst beim sechsten Saisonlauf in Jerez knüpfte er an seine Vorjahres-Leistungen an und feierte seinen ersten Sieg 2022. In den folgenden vier Rennen stürzte Bagnaia drei Mal und hatte damit seine Titelhoffnungen schon beinahe begraben. Doch dank einer furiosen zweiten Saisonhälfte, in der der Italiener fünf Mal als Erster ins Ziel raste, brachte er sich wieder in den Kampf um die MotoGP-Krone. Ein zweiter Platz in Aragón sowie Platz 3 in Thailand und Australien bescherten ihm schließlich seinen ersten MotoGP-WM-Titel. Bagnaia sammelte ingesamt 265 Punkte, sein Vorsprung auf Widersacher Fabio Quartararo betrug zu Saisonende 17 WM-Zähler.
2023 trat «Pecco» erneut im Ducati-Werksteam an und erlebte sein bislang stärkstes Jahr in der MotoGP-WM. Er konnte insgesamt sieben GP-Siege erzielen und seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen. Am Ende der Saison hatte er 467 Punkte auf seinem Konto. Bis zum Saisonfinale in Valencia lieferte er sich einen engen Titelkampf mit Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin. Mit seinem Sieg im letzten Rennen sicherte er sich die WM-Krone mit 39 Punkten Vorsprung auf den Spanier. Neu in dieser Saison waren die Sprintrennen am Samstag, bei denen der Sieger 12 Punkte erhielt.
Die MotoGP-Saison 2024 war erneut geprägt von einem engen WM-Kampf zwischen Pecco Bagnaia und Jorge Martin. In den Grand Prix war der Italiener eine Klasse für sich, er gewann 11 von 20 Rennen. Jedoch ließ der Weltmeister von 2023 in den Sprintrennen aufgrund einiger Ausfälle viele Punkte liegen. Die WM wurde wieder im letzten Rennen entschieden. Aufgrund der verheerenden Überschwemmungen in Valencia, wo traditionsgemäß das Saisonfinale hätte stattfinden sollte, wurde der Showdown im WM-Kampf nach Barcelona verlegt. Bagnaia gewann dort sowohl den Sprint als auch den Grand Prix, am Ende reichten Jorge Martin aber zwei dritte Plätze, um seinen ersten MotoGP-Titel zu gewinnen. Bagnaia wurde mit zehn Punkten Rückstand Vizeweltmeister.
In der Saison 2025 fährt Bagnaia erneut im Ducati-Werksteam. Sein neuer Teamkollege ist dort der achtfache Weltmeister Marc Márquez.