Über Alex Lowes
Alexander Thomas «Alex» Lowes wurde am 14. September 1990 in Lincoln (Großbritannien) geboren und ist der Zwillingsbruder des Moto2-WM-Piloten Samuel Deane «Sam» Lowes.
Alex Lowes im Alter von sechs Jahren Motorradrennen zu fahren. 1998 wechselte er zum Motocross und fuhr dort bis 2001 Rennen, wobei er an diversen britischen Meisterschaften teilnahm. 2002 wechselte er zum Straßenrennsport und nahm 2003 an der Aprilia Superteen Championship teil, obwohl er zum Saisonauftakt erst 12 Jahre alt war. Obwohl alle anderen Teilnehmer zwischen 13 und 19 Jahre alt waren, schaffte es Lowes, den vierten Gesamtrang zu erreichen.
2004 wechselte er in die GP125-MRO-Meisterschaft, außerdem fuhr er zwei Rennen in der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft IDM und ein Rennen in der Britischen 125ccm-Meisterschaft, am Ende des Jahres wurde er Zweiter in der GP125-Meisterschaft, darunter ein Sieg auf dem Pembrey Circuit in Wales.
2005 und 2006 trat Lowes in der britischen 125ccm-Meisterschaft an und er gab auch sein Debüt in der 125ccm-WM als Wildcard-Pilot in Donington Park, beendete das Rennen jedoch nicht.
2007 wechselte er in die britische Supersport-Meisterschaft. Mit einer Honda CBR600RR war er zu dieser Zeit der jüngste Rennfahrer in der Meisterschaft, der einige gute Ergebnisse wie zwei zehnte Plätze in Thruxton und Croft erzielte.
2008 bestritt Lowes im Team Kawasaki Italia die Superstock-600-EM, er erreichte als bestes Einzelergebnis einen zweiten Platz und belegte den 16. Gesamtrang. 2009 stieg in den Superstock-1000-Cup auf und pilotierte eine MV Agusta.
2010 trat er für das Seton Tuning Yamaha-Team an und er belegte den 12. Platz in der Endwertung mit 41 Punkten. Lowes gab 2010 in Silverstone sein in der Supersport-WM auf einer Yamaha, schied jedoch aufgrund eines Unfalls im Rennen vorzeitig aus.
2011 war Lowes für vier verschiedene Teams am Start. In der Britischen Superbike-Meisterschaft pilotierte er zunächst eine WFR-Honda, bevor er bei er bei MSS Colchester Kawasaki den Platz von Stuart Easton übernehm. Anschließend ersetzte er in der Superbike-WM den verletzten Jonathan Rea bei Ten Kate Racing in Brünn und Silverstone. Lowes beendete die Saison 2011 mit dem Team Motorpoint Yamaha der BSB.
2012 kehrte er zum Team WFR Honda zurück, wurde Vierter der Britischen Superbike-Meisterschaft und erzielte dabei einen Doppelsieg auf dem Silverstone Circuit.
2013 wechselte er zu Samsung Honda, dem damaligen Honda-Werksteam in der BSB und gewann die Britische Superbike-Meisterschaft.
2014 stieg Lowes mit dem Team Voltcom Crescent Suzuki in die Superbike-Weltmeisterschaft auf und erreichte den elften Gesamtrang. Im darauffolgenden Jahr wurde er mit dem gleichen Team Gesamt-Zehnter der Superbike-WM.
2016 wurde Lowes von Yamaha neben Sylvain Guintoli für das Pata-Werksteam verpflichtet, doch es reichte zunächst nur für den 12.Platz in der Gesamtwertung. Beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone ersetzte Lowes den verletzten Bradley Smith bei Monster Tech 3 Yamaha und gab sein Debüt in der Königsklasse. Er beendete das Rennen auf dem 13. Platz.
2016, 2017 und 2018 gewann Lowes mit dem Yamaha-Werksteam die 8 Stunden von Suzuka, dem wichtigsten Langstrecke-WM-Lauf für die Hersteller und belegte in der Superbike-Weltmeisterschaft die Plätze 5 (2017), 6 (2018) und wurde mit 341 Punkten Gesamt-Dritter der Superbike-WM 2019 hinter Jonathan Rea (Kawasaki/663) und Alvaro Bautista (Ducati/498).
Bereits im August 2019 wurde Lowes davon in Kenntnis gesetzt, dass er seinen Fahrerplatz im Yamaha-Werksteam hergeben muss, obwohl er der bestplatzierte Yamaha-Pilot in der Superbike-WM war. Trotzdem entschied sich Yamaha gegen Lowes und beförderte stattdessen den Türken Toprak Razgatlioglu neben Michael van der Mark in das Werksteam. Yamaha versuchte Lowes auch für die nächste Saison zu binden und es gab Bestrebungen, ihn im Giansanti Racing Team oder bei Ten Kate unterzubringen. Wenig verwunderlich, dass Lowes nach vier Jahren im Werksteam kein Interesse daran hatte.
2020 wurde Lowes vom Kawasaki-Werksteam verpflichtet und landete auf dem sechsten Platz des Superbike-WM-Gesamtklassements. Mit den Rängen 4, 2 und 1 beim Saisonstart in Philipp Island überraschte Lowes seine Kritiker und kehrte als WM-Leader aus Australien zurück. Nach der fünfmonatigen Corona-Pause lief es dann nicht mehr so gut, in den restlichen 21 Rennen schaffte er es nur noch in Magny-Cours aufs Podest und fiel bis auf den sechsten Gesamtrang zurück. Lowes hatte wenig Erfahrung mit der Kawasaki und konnte ihr volles Potenzial nur selten nützen, während sein Teamkollege Jonathan Rea zu 17 Podiums-Plätzen, elf Siegen und seinem sechsten WM-Titel in Folge stürmte.
2021 blieb Lowes dem Kawasaki-Werksteam treu und beendete die Saison auf dem achten Gesamtrang, doch Lowes war einer der größten Pechvögel des Jahres. In Jerez, Portimão und San Juan musste er nach einem Crash in Barcelona und einem Knochenbruch in der rechten Hand auf die Rennen verzichten. Im dritten freien Training beim Finale auf Lombok zog sich der Engländer am 20. November bei einem weiteren Sturz eine Bänderverletzung in der rechten Schulter zu und fehlte in den Rennen erneut. Tatsächlich war der Engländer sogar die ganze Superbike-WM 2021 verletzt, denn die Folgen seines Unfalls beim Flat-Track-Training waren langwierig.
Die Saison 2022 war die bis dahin beste von Alex Lowes mit Kawasaki, auch wenn er bei den ersten Meetings in Aragon und Assen bereits drei Ausfälle hinnehmen musste. In der zweiten Saisonhälfte kämpfte der mittlerweile 32-Jährige aus eigener Kraft regelmäßig in den Top-5 und teilweise auf Augenhöhe mit Rea. Vier dritte Plätze und 14 weitere Top-5-Ergebnisse brachten ihn den sechsten WM-Rang ein.
Lowes ging zuversichtlich und seit langem gesund in die Saison 2023, erneut als Teamkollege von Jonathan Rea im Kawasaki-Racing-Werksteam. Insgesamt fuhr der Engländer konstant bessere Ergebnisse ein und holte im Superpole-Race in Mandalika als Dritter ein Podest, doch die stärkere Konkurrenz und nicht zuletzt seine Sturzanfälligkeit verhagelte ihm die Saison. In zehn von 36 Rennen erreichte der nun 33-Jährige nicht das Ziel, weshalb er nur WM-Elfter wurde und somit so schlecht wie noch nie mit Kawasaki.
Durch den Wechsel von Aushängeschild Jonathan Rea zu Yamaha ist Lowes in der Superbike-WM 2024 bei Kawasaki aber für die Ergebnisse zuständig. Sein neuer Teamkollege ist der junge Italiener Axel Bassani, der zuvor eine Ducati fuhr.