Targa Tasmania: Rätsel nach drei Todesfällen
Am letzten Tag der Targa Tasmania ereignete sich nach dem tragischen Unfall vom Freitag ein weiterer tödlicher Crash
Der erste tragische Unfall ereignete sich am Freitag, dem fünften Tag der 6-tägigen Asphaltrallye «Targa Tasmania». Der 68-jährige Pilot Shane Navin verunfallte in seinem Mazda RX-7 von 1979 auf der 35,4 km langen Mt.-Arrowsmith-Wertungsprüfung. Die Rettungskräfte rückten gleich aus, doch die Wiederbelebungsversuche scheiterten.
Navin verstarb noch am Unfallort, wie in einem Statement mitgeteilt wurde. Beifahrer Glenn Evans blieb beim Unfall unverletzt, wie die Untersuchung der Rettungskräfte ergab, heisst es darin weiter. Der tödliche Crash ereignete sich gegen zehn Uhr Ortszeit.
Etwas mehr als 24 Stunden später ereignete sich am letzten Tag der Rallye die nächste Tragödie, die zwei Todesopfer forderte. Am Samstag prallten der 68-jährige Leigh Mundy und Co-Pilot Dennis Neagle (59) auf der Cygnet-1-Wertungsprüfung gegen 11.45 Uhr Ortszeit gegen einen Baum. Die Beiden waren in einem Porsche 911 GT3 RS von 2019 unterwegs.
Die Rettungskräfte konnten die Unfallopfer nicht mehr ins Leben zurückholen, beide Teilnehmer verstarben noch an der Unfallstelle, wie der Veranstalter mitteilte. Zur Ursache der Unfälle wurden keine Informationen gegeben. Die Organisatoren verwiesen auf die gerichtsmedizinische Untersuchung und erklärten, dass sie vorerst keine weiteren Stellungnahmen veröffentlichen wollen. Die Rallye wurde danach neutralisiert.
Mark Perry, CEO der Dachorganisation «Targa Australia», sprach den Familien und Freunden der Unfallopfer sein Beileid aus und erklärte: «Das waren ein paar erschütternde Tage für die Targa-Familie.»
Eugene Arocca, CEO des Verbands «Motorsport Australia», hat eine Untersuchung der Todesfälle angekündigt. Dazu wurde eigens ein Untersuchungsausschuss gegründet, den Garry Connelly leiten wird. Der FIA-Delegierte für den australischen Verband ist zudem als Vorsitzender der Formel-1-Rennkommissare und Leiter des australischen Motorsport-Sicherheitsinstituts tätig und verfügt als ehemaliger Chef der australischen Rallye-Kommission über ein umfangreiches Hintergrundwissen.
Die weiteren Mitglieder des Ausschusses, der sich aus Experten im Bereich der Medizin und Motorsport-Sicherheit, aber auch aus Konkurrenten und Teambesitzern zusammensetzen soll, werden in den nächsten Tagen bestätigt.
«Im Namen von Motorsport Australia sprechen wir den Familien und Freunden der Teilnehmer, die bei der Targa Tasmania auf tragische Weise ums Leben gekommen sind, unser Beileid aus», sagte Arocca. «Wir sprechen auch der gesamten Targa- und Motorsport-Gemeinschaft, die in den letzten Tagen betroffen war, unser Mitgefühl aus, einschliesslich unserer Offiziellen. Dies ist eine schwierige Zeit für die gesamte Motorsport-Familie und wir bieten allen weiter unsere Unterstützung und Beratung an.»
Und Arocca betonte: «Motorsport Australia steht weiter in engem Kontakt mit den Veranstaltern und der Polizei von Tasmanien und wird eng mit anderen relevanten Regierungsbehörden zusammenarbeiten, während diese ihre Untersuchungen der Vorfälle vorantreiben. Die Ankündigung eines Untersuchungsausschusses wird es Motorsport Australia ermöglichen, alle Aspekte der Vorfälle genau zu analysieren und eine Reihe von Empfehlungen festzulegen.»