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Kevin Orgis: «Keine Schmerzen durch Adrenalin»

Von Otto Zuber
Obwohl sich Kevin Orgis im zweiten Training von Assen an der Hand verletzte, ging er bei beiden Rennen des Red Bull Rookies Cup an den Start. Im ersten Lauf wurde seine Tapferkeit mit Platz 5 belohnt.

Nach zahlreichen äußerst gefährlichen Stürzen wurde das erste Rennen des Red Bull Rookies Cup in Assen vorzeitig beendet. Der deutsche Rookie Kevin Orgis, der nach einem schweren Highsider am Freitag nicht zum Qualifying antreten konnte, sorgte im ersten Rennen mit Platz 5 für eine große Überraschung.

«Ich kannte diese Strecke bereits, aber ich war dort noch nie mit der KTM unterwegs, deshalb musste ich erst ein gutes Set-up finden. Nach dem ersten Training war ich Achter, hatte ein gutes Gefühl und konnte den schnellen Fahrern folgen. Doch zur Halbzeit des zweiten Trainings hatte ich einen Highsider, der nachfolgende Fahrer wurde ebenfalls in den Sturz verwickelt. Er fiel auf meine linke Hand und riss meinen Handschuh davon. Daher hatte ich Hautabschürfungen und Schmerzen in Daumen und Mittelfinger. Durch die Schmerzen konnte ich nicht zum Qualifying antreten. Über Nacht konnte ich mich durch die Hilfe von Doktor Mir etwas erholen. Am Morgen konnte ich die Ärzte überzeugen, mich fahren zu lassen», berichtete Orgis.

Der 16-Jährige liegt derzeit auf dem 17. Rang der Gesamtwertung. «Da ich das Qualifying verpasst hatte, musste ich vom Ende des Feldes in das Regenrennen starten. Ich hatte einen guten Start, die Strecke war nicht richtig nass, sondern eher feucht. Anfangs hatte ich kein so gutes Gefühl, aber nach der Hälfte der Runden setzte wieder Regen ein. Im Nassen hatte ich ein gutes Gefühl und holte zur Gruppe auf, die um Platz 2 kämpfte. Als ich überholen wollte, wurde das Rennen aber mit der roten Flagge abgebrochen, weil sich zu viele Stürze ereignet hatten. Es war trotzdem ein großartiges Rennen, denn ich fuhr als Letzter los und wurde am Ende Fünfter. Wegen des ganzen Adrenalins in meinem Körper hatte ich während des Rennens keine Schmerzen, aber nach dem Rennen tat es sehr weh.»

«Nach einigen Checks im Medical Center ließen sich die Ärzte wieder überzeugen und haben mir grünes Licht für das Rennen am Sonntag gegeben. Während des MotoGP-Rennens hatte starker Regen eingesetzt. Wir fuhren wieder im Nassen, daher hatten wir ein paar Veränderungen an der Dämpfung vorgenommen. Mein Start war besser als im ersten Lauf. Ich war einer der schnellsten Fahrer und kämpfte mich durch das Feld. Doch als ich auf Platz 5 lag und der Führungsgruppe näher kam, trocknete die Strecke immer weiter auf. Da wir die Dämpfung weicher gemacht hatten, bekam ich Runde um Runde mehr Probleme mit dem Hinterrad. Ich verlor viel Zeit und ein paar Plätze. In der letzten Runde hatte ich dann einen Highsider. Es war ein gutes Rennen, Stürze können in diesem Sport passieren. Glücklicherweise habe ich mich nicht wieder an meiner Hand verletzt. Nun habe ich ein bisschen Zeit zur Erholung vor meinem Heimrennen auf dem Sachsenring», weiß der 1,55 Meter große Pilot aus Arnsdorf.

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