Ayumu Sasaki: «Schon mein Vater war Motorradprofi»
Für Ayumu Sasaki war der Gesamtsieg des Red Bull Rookies Cup in Aragón der perfekte Abschluss einer starken Saison. Nur zweimal stand er nicht auf dem Podest, in diesen beiden Rennen wurde der Japaner, der am 4. Oktober seinen 16. Geburtstag feiert, Vierter. Doch wie kam Sasaki eigentlich zum Motorradsport?
«Mein Vater war schon ein professioneller Motorradfahrer und trat 1993 in der der Weltmeisterschaft an», berichtet Ayumu über seinen Vater Shinya Sasaki, der gemeinsam mit Casey Stoner noch immer sein Idol ist. «Als ich neun Jahre alt war, nahm mein Vater meinen Bruder und mich an die örtliche Rennstrecke mit und ließ mich ein Pocketbike fahren. Es war ein 40-ccm-Motorrad. Ich war sofort fasziniert und bettelte meinen Vater an, mir ein Pocketbike zu kaufen. Seit diesem Zeitpunkt war Motorradsport das Wichtigste für mich.»
«Da mein Vater mich durch sein Wissen trainieren konnte, brachte er mir alles bei, was ich brauchte. Auch meine Mutter unterstützte mich, indem sie englisch mit mir sprach, seit ich entschlossen war, ein MotoGP-Fahrer zu werden. Sie brachte mich nach der Grundschule in eine internationale Schule, damit ich dort Englisch lernen konnte. Sie machte mir klar, dass das für meine Karriere wichtig ist. Außer meinen Eltern hat mein Großvater in der Familie das größte Verständnis für meinen Traum. Er hat mir finanziell geholfen. Obwohl ich seit 2014 in Europa fahre, kam er mehrmals zu den Rennen, um mich anzufeuern», freut sich Sasaki, der in Yokosuka City lebt.
2014 hatte Sasaki bereits den Asia Talent Cup gewonnen. «Ich habe in diesem Jahr viel gelernt. Wie man eine Maschine abstimmt, mit Mechanikern auf Englisch spricht und sich die eigene Kraft einteilt. Herr Puig hat immer wieder betont, dass der letzte Teil des Rennens das Wichtigste ist, wenn man der beste Fahrer sein will. Ein starker Wille und Durchhaltevermögen machen 60 Prozent des Potenzials eines Fahrers aus. Der Red Bull Rookies Cup trainierte meine Fähigkeiten weiter, denn ich fuhr erstmals eine KTM und die Rennen waren anspruchsvoller als je zuvor.»
«Mein Vater hat mir gesagt, dass ich nicht mit all meinen Rennen zufrieden sein werde, auch wenn ich sie gewonnen habe. Das Wichtigste ist, sich durch die Rennen weiterzuentwickeln. Das schenkt mir Zufriedenheit und Motivation. Die Resultate sprechen für sich selbst. Ich glaube an meinen Vater», betont der Japaner.
Abseits der Strecke hat Ayumu eine Vorliebe für Musik und Fußball. «Mein Favorit sind aber Motorräder. Mir ist dabei egal, auf welchem Untergrund – Dreck oder Asphalt. Ich genieße es immer.» 2017 wird Sasaki voraussichtlich in die Moto3-Weltmeisterschaft aufsteigen.