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Alle fragen sich: Wie macht Jonathan Rea (33) das?

Von Kay Hettich
Jonathan Rea ist der Superbike-Dominator

Jonathan Rea ist der Superbike-Dominator

Niemand zweifelt ernsthaft daran, dass Jonathan Rea beim Saisonfinale der Superbike-WM 2020 in Estoril seinen sechsten Titel einfährt. Der Kawasaki-Star sucht selbst nach einer Antwort, wie er das macht.

Seit 2015 fährt Jonathan Rea Siege und Meisterschaften in Serie ein, längst ist der Nordire der erfolgreichste Superbike-Pilot aller Zeiten. Wenn der Kawasaki-Pilot in einer Woche beim Saisonfinale in Estoril Titel Nummer sechs klar macht, legt er die Messlatte für kommende Generationen nur noch höher.

Das Erfolgsgeheimnis von Rea ist seine Konstanz: Er ist immer schnell und stürzt extrem selten. 2019 schrieb er einen Nuller, sein schlechtestes Finish ein fünfter Platz in Misano. Und in dieser Saison stürzte er nur im ersten Saisonrennen auf Phillip Island und war Sechster in Jerez, Lauf 2 – seine schlechteste Zielankunft seit Laguna Seca 2014 mit Honda!

Alle rätseln, wie Rea das schafft.

«Ich kann es selbst gar nicht sagen – vielleicht ist es nur eine Frage der Erfahrung. Ich fahre schon lange dasselbe Motorrad und für dasselbe Team. Wenn ich unter Druck stehe, bin ich dennoch ruhig und konzentriert. Mit meiner Erfahrung kann ich gut damit umgehen», grübelt der 33-Jährige. «Natürlich bin ich auch ein guter und schneller Rennfahrer. Es gibt Fahrer in der Superbike-WM, die mit mehr Talent gesegnet sind als ich. Mein Eindruck ist, dass sich diese aber nicht das richtige Umfeld geschaffen haben.»

Es ist auch das unfehlbare Gespür des Familienvaters im Rennen. Wenn er einen Gegner nicht sofort abschütteln kann, wartet er den richtigen Zeitpunkt für eine Attacke. So wie im ersten Lauf in Magny-Cours.

«Ich fuhr fast am Limit. Im Regen ist es schwierig, das Rennen anzuführen und derjenige zu sein, der die Pace setzt – man ist dann der erste, der ein Problem hat. Es ist einfacher, einem anderen Fahrer zu folgen», sagte Rea. «Loris [Baz] hat mich ziemlich unter Druck gesetzt. Er fuhr sehr schnell und konstant. Der Abstand pendelte immer um 1,3 und 1,4 sec. Ich wollte das beenden und fuhr in Runde 15 meine schnellste Rennrunde. Ich glaube er hat dann auch einen Fehler gehabt. Das war der Schlüssel zum Sieg. In den letzten Runden konnte ich es dann ruhiger angehen lassen.»

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