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Yamaha-Manager Dosoli: «Hätten mehr erreichen können»

Von Kay Hettich
Toprak Razgatlioglu vor Andrea Locatelli

Toprak Razgatlioglu vor Andrea Locatelli

Nach einem an sich positiven Rennwochenende in Estoril hat Yamaha das Gefühl, dass man beim zweiten Saisonmeeting der Superbike-WM 2021 mehr hätte erreichen müssen als drei Podestplätze durch Toprak Razgatlioglu.

Unterm Strich war das Superbike-Meeting in Estoril für Yamaha ein Erfolg. Denn neben Kawasaki-Star Jonathan Rea gelang es nur Aushängeschild Toprak Razgatlioglu, in jedem der drei Rennen auf dem Podium zu stehen – allerdings nie als Sieger. Außerdem gelang Rookie Andrea Locatelli im zweiten Lauf das erste Top-5-Finish, was bei seinem erst zweiten Rennwochenende in der Top-Kategorie hoch einzuschätzen ist.

Dennoch zieht Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli ein gemischtes Fazit.

«Wir haben Estoril mit drei Podestplätzen in der Superbike-WM verlassen, haben aber das seltsame Gefühl, dass wir mehr hätten erreichen können», grübelt der Italiener. «Daraus ziehen wir die Motivation für die nächsten Rennen, dass wir das richtige Paket aus Fahrer, Motorrad und Team haben, mit dem wir immer um starke Ergebnisse wetteifern können.»

Neben Razgatlioglu sorgte auch GRT-Ass Garrett Gerloff mit zwei vierten Plätzen für erfreuliche Ergebnisse, allerdings sorgte der Texaner durch den Abschuss von Michael Rinaldi (Ducati) im zweiten Lauf für den Aufreger des Wochenendes und wurde bestraft. Eine Strafe erhielt auch der Türke im zweiten Lauf für einen Frühstart.

«Insgesamt wurde unser technischer Fortschritt und die positive Entwicklung unserer Piloten bestätigt, was man schon zuvor in Aragón feststellen konnte», hielt Dosoli fest. «Wir gratulieren Toprak und seinem Team zu den Podestplätzen und dem zweiten Platz in der Meisterschaft. Andrea zeigte an seinem zweiten Rennwochenende in der Superbike-WM eine großartige Leistung, wirklich gut gemacht! Garret hätte mehr erreichen können, weil er im zweiten Rennen die Pace fürs Podium hatte. Wir alle bedauern, was passiert ist.»

Für Pata Yamaha-Teamchef Paul Denning war die Bestrafung von Razgatlioglu nervenaufreibend. Aber nicht die verhängte doppelte Long-Lap-Penalty, sondern wie der 24-Jährige diese umgesetzt hat.

«Für seinen Frühstart in Rennen 2, bei dem er sich selbst schwer bestrafte, wurde die Standardstrafe von zwei Long-Laps verhängt, die ich für sehr, sehr hart halte», meinte der Engländer. «Aber die Art und Weise, wie Toprak diese Runden gefahren ist, war hervorragend – allerdings auch ein wenig beängstigend! Dass er es zurück aufs Podium geschafft hat, war absolut verdient. Er hatte das Gefühl, dass er mit seinem Motorrad um den Sieg hätte kämpfen können, aber das werden wir nie erfahren. Der Podestplatz reichte, um auf Platz 2 der Weltmeisterschaft vorzurücken.»

Zur Info: Razgatlioglu trat seine Strafe in den Runden 5 und 6 an. Obwohl er in Kurve 6 die weite Außenspur fahren musste, verlor er jeweils nur etwa 2,3 sec. Ohne diesen Zeitverlust wäre er vor dem zweitplatzierten Chaz Davies (Ducati) geblieben.

WM-Stand nach 6 Rennen:

1. Rea, 110 Punkte. 2. Razgatlioglu 75. 3. Redding 72. 4. Lowes 62. 5. Davies 48. 6. Gerloff 42. 7. Van der Mark 40. 8. Sykes 36. 9. Locatelli 30. 10. Rinaldi 25. 11. Bautista 25. 12. Haslam 16. 13. Bassani 16. 14. Rabat 13. 15. Mahias 12. 16. Nozane 11. 17. Laverty 9. 18. Folger 8. 19. Vinales 7. 20. Ponsson 1.

Herstellerwertung:

1. Kawasaki, 110 Punkte. 2. Ducati 96. 3. Yamaha 78. 4. BMW 50. 5. Honda 33.

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