MIE Honda: Deutliche Steigerung, Mercado glücklich
Leandro Mercado befindet sich noch im Test-Modus
Der Saisonauftakt der Superbike-WM 2021 war für MIE Honda eine Blamage, für Pilot Leandro Mercado eine Demütigung. Bereits beim Vorsaisontest in Barcelona verlor der Argentinier mit der CBR1000RR-R 3,5 sec, in der Superpole in Aragón sogar 4,6 sec. Am Können des 29-Jährigen lag es nicht: Mercado gewann 2014 die Superstock-1000-Klasse und fuhr in der Superbike-WM auf zweitklassigem Material regelmäßig in die Top-10.
Deshalb zog Teamchefin Midori Moriwaki am 24. Mai die Reißleine und zog ihr Team für die Meetings in Estoril, Misano und Donington Park zurück. Am vergangenen Wochenende stand Mercado in Assen mit einer verbesserten Fireblade wieder in der Startaufstellung. Schon am Freitag zeigte sich: Die neuen Teile zeigten Wirkung, der Rückstand mit 2 sec bedeutend geringer. In der Superpole am Samstag lag der Honda-Pilot als 16. nur noch 1,7 sec hinter Pole-Setter Jonathan Rea (Kawasaki).
«Die Position war mehr oder weniger gleich, aber der Abstand ist viel kleiner und mein Gefühl mit dem Bike hat sich stark verbessert», lobte Mercado nach den zwei freien Trainings. «Im FP3 haben wir bei der Abstimmung einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und mein Gefühl hat sich im anschließenden Superpole-Qualifying weiter verbessert. Dadurch konnten wir den Abstand zur Spitze weiter reduzieren. Wir verlieren vielleicht über eine schnelle Runde, aber von der Pace waren wir nicht allzu weit weg.»
Die Rennen bestätigten mit den Plätzen 12, 14 und 13 die Aussage von Mercado, der auf Augenhöhe mit Tito Rabat (Ducati), Isaac Vinales mit der neuen Kawasaki und Yamaha-Pilot Kohta Nozane fuhr. Im Vergleich zu Honda-Werkspilot Leon Haslam war der MIE-Pilot pro Runde etwa 0,8 sec langsamer. Ein Ergebnis, auf das sich aufbauen lässt.
«Ich wollte ein gutes Rennen fahren und mich darauf konzentrieren, einen konstanten Rhythmus beizubehalten, denn dies war mein erstes Rennen seit einiger Zeit», sagte Mercado zum ersten Lauf. «Zuerst wollte ich das Verhalten des Motorrads über die Renndistanz, die Elektronik und die Reifen zu verstehen… und ehrlich gesagt fühlte ich mich gut! Ich habe nur versucht, das Limit nicht zu überschreiten, da sich die Front sehr unruhig war. Ich hatte einige schöne Duelle mit Rabat und Viñales und konnte mit ihnen mithalten.»
Auch die Rennen am Sonntag hatten für Mercado mehr einen Test-Charakter.
«In dieser Phase geht es darum, ins Ziel zu kommen», betonte der von vielen Fahrern geschätzte Mercado. «Einfach nur die Rennen fahren, Daten sammeln und das Setup weiter verbessern. Tatsächlich sind wir am Sonntag mit einem etwas anderen Setup gefahren als gestern und ich muss sagen, dass die Pace etwas konstanter war als im ersten Rennen. Wir müssen uns noch einige Aspekte des Bike-Setups verbessern, aber jetzt verstehen wir besser, wo wir stehen. Von diesem Stand ausgehend müssen wir mit der Entwicklung weitere Schritte unternehmen, um näher an die anderen Fahrer heranzukommen.»