Bimota KB998: Lowes hofft auf Yamaha-MotoGP-Effekt
Werkspilot Alex Lowes steht hinter der Idee, künftig mehr als zwei Bimotas im Starterfeld der Superbike-WM zu sehen – sofern es die Ressourcen erlauben. Der Brite, der seit dieser Saison gemeinsam mit Axel Bassani das neue Werksteam von Bimota repräsentiert, sieht in einem erweiterten Line-up klare Vorteile für die Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit der Marke.
«Ich denke, es wäre immer besser, mehr Bikes zu haben. Doch andererseits ist es auch eine große Anstrengung, mehr Motorräder zu haben», erklärte Lowes auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com und verwies auf die Herausforderung, mehrere Fahrer gleichwertig mit konkurrenzfähigem Material zu versorgen.
Besonders der Aspekt des internen Wettbewerbs liegt dem 34-Jährigen am Herzen. «Ich als Fahrer will meinen Teamkollegen besiegen, ihm aber auch helfen. Axel und ich sind ähnlich schnell. Manchmal ist er schneller, manchmal bin ich schneller. Das ist gut», so Lowes.
«Es erinnert mich an die Situation von Yamaha in der MotoGP. Jack Miller fuhr einige sehr gute Qualifying-Runden», erkannte Lowes mit Blick auf das Pramac-Team, das von Ducati zu Yamaha wechselte. Mit Miller sorgte Pramac für einige Überraschungen und das hatte Folgen. «Es motivierte Fabio (Quartararo). Es hilft, wenn es markenintern eine gewisse Rivalität gibt. Das hilft den Fahrern, dem Team und kreiert mehr Daten», so Lowes.
Trotz der positiven Vision bleibt Lowes realistisch: «Es ist nicht einfach, mehr Fahrer mit Material zu beliefern.» Denn die Bimota-Rückkehr auf WM-Niveau ist ein ambitioniertes Unterfangen – mit großem Einsatz, aber auch hohem Erwartungsdruck. Die spanische Provec-Mannschaft, die hinter dem neuen Bimota-Projekt steht, gewann mit Jonathan Rea sechs Mal in Folge die Meisterschaft. Zuvor triumphierte das Team mit Tom Sykes.
«Ich fahre für ein Team, das sieben Mal die Meisterschaft gewonnen hat. Natürlich gibt es eine gewisse Erwartungshaltung. Doch es ist ein neues Projekt, neue Motivation, neue Aufgaben und ein neues Budget. Es gibt viel Druck. Das Ziel aller Beteiligten ist es, wieder ganz nach oben zu kommen», so Lowes.
Der Routinier weiß dabei genau, welche Rolle er im Projekt spielt: «Als ich im vergangenen Jahr den Vertrag unterschrieb, wusste ich, dass ich nicht auf Phillip Island gewinnen werde. Mein Job ist es, die richtige Herangehensweise zu haben und jeden Tag so gut ich kann zu arbeiten.»
«Ich muss clever sein und die Ergebnisse sicherstellen, wenn sich eine Chance bietet», betonte Lowes. Sein langfristiges Ziel ist dabei eindeutig: «Ich will, dass Bimota und Kawasaki ein konkurrenzfähiges Motorrad haben, wenn ich nicht mehr dabei bin.»