Ferrari begeistert die Massen bei Weltfinale in Monza
Heutzutage nutzen immer mehr Hersteller die Möglichkeit, über ein motorsportliches Saisonfinale ihre Anhängerschaft in den Bann zu ziehen. Vor allem in Japan (beispielsweise Honda, Nissan oder Toyota) ist dies ein fast schon traditionell genutztes Marketinginstrument. Und während sich Porsche im September auf der 'Rennsport Reunion' in Laguna Seca zur Schau stellte, hatte nun Ferrari zum 'Finali Mondiali' nach Monza geladen. Auf dem F1-Kurs in Norditalien fand das Weltfinale erstmals wieder seit 2006 statt.
Unglaubliche 50.000 Zuschauer fanden sich über das Wochenende im Autodromo Nazionale di Monza ein. Am Sonntag alleine waren es satte 30.000. Und die Anwesenden bekamen einiges geboten. Natürlich hatten die Werksfahrer der Mythosmarke aus Maranello auch mit einigen alten Formel-1-Boliden der Scuderia Demo-Fahrten absolviert, doch die Stars in Monza waren die diversen GT-Renner. So wurden beispielsweise zwei 488 GTE Evo auf die 5,793 Kilometer lange Strecke geschickt. Das sind die Fahrzeuge, mit denen Ferrari (über den langen Arm von AF Corse) in der Sportwagen-WM (FIA WEC) und somit auch bei den 24 Stunden von Le Mans antritt. Genauso drehten auch diverse 488 GT3 und die Wagen aus den XX-Programmen ihre Runden. Bei Autogrammstunden konnten die Fans zudem mit ihren Cockpithelden den einen oder anderen Plausch abhalten.
Neben all der Show wurde in Monza aber auch um Podeste gefahren. Denn das Event ist der Saisonabschluss der drei Ferrari-Markenpokale (Ferrari Challenge genannt). Insgesamt neun Rennen wurden am Wochenende abgehalten. Der aus der IMSA-Serie bekannte Cooper MacNeil sicherte sich den Titel in der Ferrari Challenge North America. Nicklas Nielsen holte sich die Meisterschaft in der europäischen Ferrari Challenge und Philippe Prette gewann die Ferrari Challenge Asia Pacific.
Nachdem die kontinentalen Pokale vergeben waren, stand natürlich noch die Krönung des internationalen Titelträgers an. Im 'Finali Mondiali' traten Piloten aus allen Ferrari Challenges gegeneinander an. Dabei setze sich letztendlich der Däne Nicklas Nielsen als 'Weltmeister' durch, nachdem er sehenswert mit Lokalmatador David Fumanelli fightete. Den Amateur-Titel sicherte sich mit der Liechtensteinerin Fabienne Wohlwend erstmals eine Frau. Die analogen Ü50-Wertungen gingen an Christophe Hurni bzw. Ingvar Mattsson.