GT-Open: Ferrari-Sieg, Tiemann verletzt.
Gute Besserung, Marcel!
Mit herrlichem Sonnenschein wurde der Tross der International GT Open zu seinem dritten Rennwochenende in der Emilia-Romagna begrüsst. Das Rennwochenende stand jedoch im Zeichen des vergangene Woche verstorbenen Tessiner Loris Kessel, dessen Team insgesamt vier Fahrzeuge in der Meisterschaft einsetzt.
Sportlich ging der erste Wertungslauf am frühen Samstagnachmittag erneut an Titelaspirant Pierre Kaffer und seinen spanischen Teamkollegen Alvaro Barba. Das AF Corse Gespann beherrschte das Feld nach Belieben. Lediglich ein Dreher von Kaffer in der Rivazza kurz vor Rennende liess noch einmal Spannung aufkommen, da Raffaele Giammaria im Edil Cris Wagen so kurzzeitig die Führung übernehmen konnte. Doch Kaffer konnte seinen Fehler erfolgreich ausmerzen und sicherte sich mit einem glänzenden Überholmanöver wenige Kurven vor der Ziellinie den schon fest eingeplanten Sieg. Porsche Werksfahrer Richard Lietz und sein italienischer Teamkollege Gianluca Roda komplettierten als bester Porsche das Podest.
Am Sonntag sorgte das CRS Ferrari Team für den ersten Triumph eines britischen Rennstalls in der Meisterschaft. Chris Niarchos und Tim Mullen, die schon bei der letzten Veranstaltung am Nürburgring Führungsluft schnupperten, profitierten jedoch von den erfolgsabhängigen Zusatzsekunden der Konkurrenz beim Boxenstopp. Gäbe es diese Regelung zum Ausgleich der Leistung zwischen den Fahrzeugen nicht, hätten Pierre Kaffer und Alvaro Barba wohl erneut allen Rivalen keine Chance gelassen.
Hinter dem britischen Ferrari belegt der Aston Martin Vantage GT2 des Villois Racing Teams den zweiten Platz. Das Team hatte bei den vorangegangenen beiden Veranstaltungen noch auf das Prodrive Entwicklungschassis zurückgreifen müssen, konnte aber nun in Imola erstmals das selbst erworbene Fahrzeug einsetzen.
Ihm folgen Philipp Peter und Michal Broniszewski in Kessel Ferrari und Lietz/ Roda als abermals bester Porsche im Feld.
Überschattet wurde der Lauf von einem schweren Unfall in der ersten Runde des Rennens, in welchem vier Fahrzeuge verwickelt waren. Marcel Tiemann im Phoenix Audi wurde von einem GT3 Aston Martin getroffen, woraufhin er frontal in die Mauer einschlug. Beim Zurückschleudern auf die Strecke wurde er noch von zwei weiteren Fahrzeugen getroffen. Im Krankenhaus wurde laut Aussage von Phoenix eine Gehirnerschütterung und ein Halswirbelbruch diagnostiziert. Tiemann wird heute nach München geflogen, wo er weiter behandelt wird.
In der GTS Klasse für seriennahe GT3 Fahrzeuge konnte Kessel Racing die für die Mannschaft so emotionale Woche mit einem Doppelsieg im ersten Lauf ausklingen lassen. Stefano Livio und Lorenzo Bontempelli siegten vor dem Schwesterwagen von Cruceiro/ Frezza.
Nach einem harten Kampf inklusive Feinkontakt reichte es für Livio/ Bontempelli im Sonntagsrennen dann noch einmal für Platz zwei. Sieger wurden, wie schon am Nürburgring, Jean Philippe Dayraut und Stéphane Ortelli im Luxury-Ferrari.