Abschuss von Cluzel: De Rosa plagt das Gewissen
Raffaele De Rosa ist als fairer Gegner bekannt
Der Abschuss von Jules Cluzel durch Raffaele De Rosa war der Aufreger im zweiten Supersport-Lauf in Aragón/2. Der MV Agusta-Pilot holte schnell zum mehrfachen Vizeweltmeister auf und wollte ihn am Ende der Geraden ausbremsen. Es ging um die Rennführung.
Doch der Italiener verschätzte sich grandios, kam bei seinem zu späten Bremsmanöver ins schlingern und krachte der Yamaha des Franzosen in Heck. Während der Unfall für De Rosa glimpflich ausging, brach sich links Cluzel Schien- und Wadenbein. Als lachender Dritter übernahm WM-Leader Andrea Locatelli kampflos die Führung und fuhr seinen neunten Saisonsieg ein.
Die Schuldgefühle plagen De Rosa gewaltig. «Es tut mir sehr leid, was in der vierten Runde passiert ist und für den Sturz, an dem Cluzel beteiligt war», bedauerte der 33-Jährige aus Napoli. «Ich lag auf Platz 2 und fühlte mich auf meinem Bike pudelwohl. Leider haben wir uns in der ersten Kurve berührt und sind beide gestürzt.»
«Jules ist ein Freund und fairer Gegner. Es tut mir unendlich leid, dass er verletzt wurde. Hoffentlich kann schon bald wieder zurück kommen», sagte De Rosa weiter. «Es tut mir auch sehr leid für mein Team, das das ganze Wochenende über großartige Arbeit geleistet hat. Ich werde versuchen, es in Barcelona wieder gut zu machen.»
De Rosa verhält sich sonst auf und neben der Strecke vorbildlich. Als der Superstock-1000-Champion von 2016 in Portimão aufs Podium fuhr, erkundigte er sich im Parc fermé zuerst bei Journalisten über den Gesundheitszustand vom im Rennen der Superbike-WM schwer gestürzten Sandro Cortese, bevor er Fragen über sein Ergebnis beantworten wollte.
Dem Vernehmen nach will sich Cluzel kurzfristig operieren lassen, um schon in Barcelona wieder in der Startaufstellung stehen zu können.