Marc Moser: Die Ducati sorgte für anderen Blickwinkel
Marc Moser (vorne) war nur auf der Bremse stärker
«Das ganze Wochenende ist übel gelaufen, das Rennen am Sonntag war aber ganz gut» erzählte Marc Moser nach Rang 18 im Superstock-1000-Cup in Portimão im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe es aber nie hinbekommen, eine ordentliche Zeit zustande zu bringen. Das lag auch an mir, ich weiß aber nicht woran. Wir haben wirklich hart daran gearbeitet, dass es besser ging. Wir haben das Motorrad von vorne nach hinten umgestellt, alles. Aber es hat einfach nicht geklappt. Im Rennen habe ich die Arschbacken zusammengegriffen und es hat zu Platz 18 gereicht.»
Auf Sieger und Meisterschafts-Leader Sylvain Barrier (BMW) büßte der Hesse auf seiner Ducati 1199 Panigale R allerdings 55 sec ein. Zudem profitierte er von einigen Stürzen vor ihm. «Dafür, dass ich in der Startaufstellung auf Platz 28 und damit Letzter und total demotiviert war, ist Rang 18 ein ganz guter Abschluss für das schlechte Wochenende», meinte der Abiturient. «Ich musste mir lange angucken, wo ich schneller fahren kann als die Jungs um mich herum. Wirklich schneller war ich nur auf der Bremse, beim Beschleunigen habe ich noch Defizite, weil ich es nicht gewohnt bin, dass das Motorrad so viel Leistung hat.»
Franzen: «Letzter auf dem Grid, das passiert nicht noch mal»
Die letzten zwei Jahre sammelte Moser in der IDM Supersport mehrere Siege und Podestplätze, die Umstellung von 600 auf 1000 ccm fällt ihm nicht leicht. «Ich muss jetzt mal trainieren gehen, damit ich im nächsten Rennen schneller bin», hielt der 19-Jährige fest. «Vielleicht auf den Nürburgring, aber das wissen wir noch nicht genau, wir müssen erst planen.»
Dietmar Franzen, Mosers Teamchef, Tuner, Berater und Betreuer in Personalunion, bringt die Defizite seines Schützlings auf den Punkt: «Technisch setzt Marc alle gut um, was die Linienwahl angeht. Der letzte Punch Aggressivität fehlt aber. Wenn man sich einen La Marra, Canepa oder Barrier anschaut, die fahren bei Start/Ziel bis auf den Kunstrasen mit 240 km/h, dann sieht man auch, wo bei Marc der Hund begraben ist. Er braucht etwas dickere Eier. In Portimão hat er aber konstant Fortschritte gemacht. Es war deprimierend, dass wir Letzter in der Startaufstellung waren, das passiert uns nicht noch mal. Deshalb war das Ende versöhnlich. Du musst in jedem Rennen erst mal ankommen. 1000er fahren ist etwas anderes, 1000er in Portimão fahren etwas ganz anderes.» Moser ergänzte: «Mit der 600er war ich in Portimão schnell. Aber mit der 1000er sah die Strecke ganz anders aus, das ist der Punkt.»