Über Troy Corser
Troy Corser kam als Champion der australischen (ASBK) und amerikanischen (AMA) Superbike-Serien in die Superbike-WM. Seine erste volle Saison bestritt er 1995 und erreichte bereits im ersten Rennen die Pole-Position. Seine Stärke im Zeittraining bestätigte sich in den folgenden Jahren und brachte ihm den Spitznamen «Mr. Superpole» ein. Mit insgesamt 43 Pole Position ist Troy Corser mit weitem Abstand Rekordhalter in dieser Disziplin.
Von 1995 bis 1999 fuhr der Australier auf Ducati, der zu der Zeit dominierenden Marke in der Superbike-WM, und beendete die Saisons immer unter den besten drei. 1996 holte er mit sieben Laufsiegen seinen ersten WM-Titel.
Im Jahr 2000 führte Corser Neueinsteiger Aprilia zu vier Laufsiegen und WM-Rang 3, eine Saison später reichte es nach einer verhaltenen zweiten Saisonhälfte noch zu Platz 4.
2003 und 2004 musste Corser kleine Brötchen backen. Er dockte beim neugegründeten Petronas-Team seines Kumpels Carl Fogarty (GB) an, schaffte es aber nur einmal aufs Podium (Platz 2 in Misano 2004) und beendete die Saison auf den Rängen 12 und 9.
Der Wechsel ins belgische Alstare Suzuki-Team brachte Corser 2005 wieder auf die Erfolgsspur. Mit acht Laufsiegen krönte sich der Australier erneut zum Weltmeister. Auch 2006 starte Corser mit Suzuki in die Saison. Gegen die erstarkte Konkurrenz kam Corser jedoch nur auf zwei Laufsiege und WM-Rang 4.
In den beiden folgenden Jahren rückte der Australier auf Yamaha aus, blieb aber sieglos. Die Saison 2008 beendete er dennoch als Vizeweltmeister (2007 WM-Fünfter).
Corser hatte sich durch die Erfolge mit Aprilia den Ruf als guter Entwicklungsfahrer erarbeitet. BMW wollte sich bei seinem Einstieg in die Superbike-WM 2009 dieses Know-How zu Nutze machen und verpflichtete den Australier. Aber Corser hatte seinen Zenit bereits überschritten und beendete die Saison 2009 bis 2011 nie unter den Top-10. 2010 holte er für BMW aber das erste Podium in der Superbike-WM (Platz 3 in Monza) und holte auch in Monza einen dritten Rang.
Nach der Saison 2011 erklärte der 39-jährige Corser nach insgesamt 377 Rennen in der Superbike-WM seinen Rücktritt.
In Magny Cours 2014 stellte sich mit JR Racing BMW ein neues Team für die Superbike-WM 2015 vor, Corser sollte die Rolle des Sportdirektors einnehmen. Doch das Projekt war eine Luftnummer und ging bei keinem Rennen an den Start.
BMW bot dem Australier einen Job als Markenbotschafter an, den er bis Mitte 2016 ausübte. Noch immer ist Troy Corser ein regelmässiger Gast im Paddock der Superbike-WM. Corser widmete sich fortan neuen Projekten, zum Beispiel als Riding-Coach.