Motor-Plombe entfernt: Alex Schacht disqualifiziert
Alex Schacht
Bei einer Routinekontrolle durch Scott Smart, den Technischen Direktor des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM und ihre Unterklassen, wurde am gestrigen Sonntag in Portimao festgestellt, dass die Plombe eines Motors von Alex Schacht aus dem Team EAB Schacht Ducati abseits der Rennstrecke unerlaubt entfernt wurde.
Die Rennleitung beschloss, den 24-Jährigen wegen dieses Vergehens für alle Rennen zu disqualifizieren, in denen besagter Motor eingesetzt wurde: Donington Park, Brünn und Misano.
Teammanager Bjarne Nielsen erklärte SPEEDWEEK.com die Hintergründe. «Es stimmt, dass wir die Verplombung entfernt haben», so der Däne. «Wir hatten bei der Schwedischen Superbike-Meisterschaft einen heftigen Sturz, das Rennen wollten wir als Warm-up für das Rennen in Portugal nützen. Bei dem Crash wurde unser Motor beschädigt, wir brauchten einige Motorenteile aber für unseren dritten Superstock-Motor. Wir hätten die nötigen Teile vor dem Rennen in Portugal nicht herbekommen, deshalb benützten wir jene aus dem kaputten Motor und entfernten die Plombe. Die FIM wirft uns vor, dass sie bei der Entfernung der Plombe nicht dabei war. Der Motor war während aller Rennen, bei denen er im Einsatz war, wie vorgeschrieben versiegelt.»
Das Reglement ist eindeutig: Wird eine Plombe während der Saison ohne Wissen und Beisein der FIM entfernt, gilt der Motor als illegal – ob er es aus technischer Sicht ist oder nicht.
Und weshalb habt ihr keinen Offiziellen des Schwedischen oder Dänischen Verbands hinzugezogen, als ihr den Motor aufgemacht und die Teile ausgebaut habt?
«Das ist mein Fehler, dass ich nicht auf diese Idee kam», räumte Nielsen ein. «Ich dachte nicht, dass das nötig wäre und zu so großen Problemen führen würde.»
Besonders bitter für Schacht: In Donington gelang ihm mit Rang 9 sein bestes Saisonergebnis, in der Gesamtwertung stürzt er auf Platz 17 ab.
Ob die Aberkennung der Punkte für das Team finanzielle Einbußen bedeuten, kann Nielsen noch nicht abschätzen: «Unser Ziel für dieses Jahr war, die Meisterschaft in den Top-10 zu beenden. Wir wollten potenziellen Sponsoren beweisen, dass wir an der Spitze der Stock-Serie mitfahren können, um uns damit für Superbike zu empfehlen. Wir haben keine Werksunterstützung wie die größeren Junior-Teams, aber wir sind eines der besten Privatteams. Gut ist die Situation nicht für uns. Wahrscheinlich wechseln wir für nächste Saison in die Italienische Superbike-Meisterschaft, nachdem es die Superstock-1000-EM nicht mehr geben wird. Hoffentlich können wir eine Partnerschaft mit einem großen italienischen Team eingehen. Langfristig denken wir daran, es in die Superbike-WM zu schaffen. Aber wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen und erst finanziell alles auf gesunde Beine stellen.»