MotoGP: «2025 wird Marc Marquez Weltmeister»

Freudenberg KTM: Kein Glück – und dann auch noch Pech

Von Thorsten Horn
Von links: Carsten Freudenberg, Oliver Svendsen, Jeffrey Buis, Phiilip Tonn und Michael Freudenberg

Von links: Carsten Freudenberg, Oliver Svendsen, Jeffrey Buis, Phiilip Tonn und Michael Freudenberg

Das Autodrom Most war in den letzten beiden Jahren ein sehr gutes Pflaster für das Team Freudenberg KTM Paligo. Auch diesmal gab es eine (Teil-)Erfolgsstory, aber auch ein paar Nackenschläge.

Das Rennen im Autodrom Most ist für das Team Freudenberg KTM Paligo aus dem sächsischen Bischofswerda das alljährliche Heimspiel im Rahmen der Supersport-300-WM. An dieses hatte man durch einen dritten Platz 2022 und einen Sieg 2023, beide durch Lennox Lehmann, nur die besten Erinnerungen. Natürlich wollte die Truppe in diesem Jahr daran anknüpfen. Zwar hat man sich wieder sehr gut präsentiert und teuer verkauft, das Einzige, was fehlt, sind Top-Resultate.

Im ersten Rennen am Samstag ließ ausgerechnet der von der IDM zunächst einmalig in die WM beförderte Däne Oliver Svendsen aufhorchen, indem er sich vom 16. Startplatz aus schnell in der sechsköpfigen Spitzengruppe festbiss und in dieser munter mitmischte. Dass der WM-Debütant das Rennen «nur» am Ende von dieser als Sechster beendete, wollen wir nicht seiner vermeintlichen Unerfahrenheit zuschreiben, denn der 20-jährige Südskandinavier ist schon mit allen Wassern gewaschen.

Der Weltmeister der Jahre 2020 und 2023, Jeffrey Buis, fehlte nach der Einführungsrunde auf seinem zehnten Startplatz. Der zwei Jahre ältere Niederländer stellte einen technischen Defekt an seiner KTM RC390R fest und startete nach einer Eilreparatur dem Feld aus der Boxengasse hinterher. Seine Aufholjagd beendete er auf dem 21. Rang.

Phillip Tonn fuhr zwar vom enttäuschenden 23. Startplatz los, doch kämpfte er sich schnell in der zweiten Gruppe bis in die Top-10 nach vorn. Beim Versuch, weitere Plätze gutzumachen, kollidierte er mit einem seiner Gegner und rutschte ins Kiesbett. Er nahm das Rennen wieder auf, kam aber mit der roten Laterne lediglich als 30. ins Ziel.

Mit seinen Rundenzeiten am Samstag hatte sich Svendsen für den Sonntag einen Platz in der ersten Startreihe gesichert. Er ging als Dritter ins Rennen und Jeffrey Buis als Neunter. Beide mischten in der zeitweise bis zu 20 Fahrer umfassenden Spitzengruppe ordentlich mit, doch gehörte Buis in der neunten Runde zu den Opfern der vom Italiener Matteo Vanucci ausgelösten Massenkarambolage in Kurve 1. Einen Umlauf und eine Kurve später bezahlte Svendsen seine Angriffslust mit einem Sturz.

Der in Werdau geborene und in Neukirchen/Pleiße aufgewachsene Phillip Tonn, der inzwischen im thüringischen Mattstedt zu Hause und der Stiefbruder von Motocross-Star Ken Roczen ist, musste erneut vom ungünstigen 23. Startplatz losfahren und verlor in der Anfangsphase des Rennens den Anschluss an die große Spitzengruppe. Zwar kämpfte er verbissen bis zum Schluss, doch als 16. ging er punktemäßig erneut leer aus.

Wenngleich der Ertrag mau ausfiel, braucht sich die Truppe um Michael und Carsten Freudenberg keineswegs verstecken. Das sieht auch Carsten Freudenberg so, der im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bilanzierte: «Wir haben gezeigt, dass wir dabei sind. Im Warm-up am Samstag waren wir Erster, Neunter und Zehnter, hatten also alle drei Fahrer in den Top-10. Außer im ersten Rennen, in dem Oliver sensationell gut unterwegs war, hat uns ein bisschen das Rennglück gefehlt. Wenn Vanucci fünf Fahrer auf einen Schlag aus dem Rennen nimmt, ist das schon sehr fragwürdig. Diese Aktion war im höchsten Grad unfair.»

Die Fahrer in der Einzelkritik, beurteilte Carsten Freudenberg folgendermaßen: «Jeffreys Plan war am Sonntag, in den letzten Runden anzugreifen. Als er abgeräumt wurde, lag er auf Platz 5. Oliver hat mit Platz 6 am Samstag einen super Job gemacht. Damit können wir super happy sein. Auch am Sonntag war er bis zu seinem Sturz wieder in der Spitzengruppe. Bei Phillip muss man immer beachten, dass er mit 18 Jahren der jüngste Fahrer in unserem Team ist. Er war am Samstag super dabei und ist bis zu seinem Sturz aus eigenen Stücken um die Plätze 9, 10 mitgefahren. Es ist seine erste WM-Saison, was viele manchmal vergessen. Von daher müssen wir bei ihm die Kirche im Dorf lassen und ihm noch Zeit geben. Nun geht es zur IDM nach Schleiz. Das von Most müssen wir abhaken und am kommenden Wochenende wieder Vollgas geben.»

Speziell für die IDM hat das erfolgsverwöhnte Team höchste Ansprüche, sodass Carsten Freudenberg dazu ohne Umschweife formulierte, dass die Plätze 1, 2 und 3 sowohl für Schleiz als auch fürs Saisonende das klare Ziel sind.

Ergebnis Supersport- 300 Most, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Loris Veneman (NL) Kawasaki
2. Inigo Iglesias (E) Kawasaki + 0,009 sec
3. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 2,479
4. Bruno Ieraci (I) Kawasaki + 2,517
5. David Salvador (E) Yamaha + 2,533
6. Margo Gaggi (I) Yamaha + 2,555
7. Julio Garcia (E) Kove + 2,709
8. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha + 2,775
9. Jose Osuna (E) Kawasaki + 3,008
10. Elia Bartolini (I) Yamaha + 3,310
11. Ruben Bijman (NL) Kawasaki + 3,332
12. Marc Garcia (E) Kove + 3,351
13. Emiliano Ercolani (I) Yamaha + 3,516
14. Humberto Maier (BR) Yamaha + 6,172
15. Samuel Di Sora (F) Yamaha + 15,781
16. Phillip Tonn (D) KTM + 15,801
17. Filip Novotný (CZ) Kawasaki + 15,839
18. Chris Clark (USA) Kawasaki + 29,024
19. Giacomo Zannini (I) Kawasaki + 29,069
20. Kevin Sabatucci (I) Kawasaki + 29,114
21. Kavin Quintal (IND) Kawasaki + 29,198
22. Mattia Martella (I) Kawasaki + 29,421
- Raffaele Tragni (I) Yamaha
- Fenton Seabright (GB) Kawasaki
- Oliver Svendsen (DK) KTM
- Daniel Turecek (CZ) Kawasaki
- Mirko Gennai (I) Kawasaki
- Carter Thompson (AUS) Kawasaki
- Jeffrey Buis (NL) KTM
- Matteo Vanucci (I) Yamaha
- Gustavo Manso (BR) Yamaha
- Kevin Fontainha (BR) Yamaha
- Unai Calatayud (E) Yamaha
Ergebnis Supersport- 300 Most, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Loris Veneman (NL) Kawasaki
2. Marc Garcia (E) Kove + 0,075 sec
3. Carter Thompson (AUS) Kawasaki + 0,150
4. Mirko Gennai (I) Kawasaki + 0,214
5. Inigo Iglesias (E) Kawasaki + 0,398
6. Oliver Svendsen (DK) KTM + 0,477
7. Jose Osuna (E) Kawasaki + 8,735
8. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 9,005
9. Humberto Maier (BR) Yamaha + 9,276
10. David Salvador (E) Yamaha + 9,300
11. Bruno Ieraci (I) Kawasaki + 9,368
12. Margo Gaggi (I) Yamaha + 10,796
13. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha + 10,800
14. Emiliano Ercolani (I) Yamaha + 10,873
15. Kevin Fontainha (BR) Yamaha + 10,906
16. Elia Bartolini (I) Yamaha + 11,046
17. Fenton Seabright (GB) Kawasaki + 11,062
18. Gustavo Manso (BR) Yamaha + 11,455
19. Unai Calatayud (E) Yamaha + 15,305
20. Julio Garcia (E) Kove + 17,393
21. Jeffrey Buis (NL) KTM + 21,815
22. Filip Novotný (CZ) Kawasaki + 28,054
23. Chris Clark (USA) Kawasaki + 28,055
24. Raffaele Tragni (I) Yamaha + 28,431
25. Kevin Sabatucci (I) Kawasaki + 29,939
26. Giacomo Zannini (I) Kawasaki + 30,015
27. Mattia Martella (I) Kawasaki + 30,165
28. Daniel Turecek (CZ) Kawasaki + 30,383
29. Kavin Quintal (IND) Kawasaki + 39,613
30. Phillip Tonn (D) KTM + 54,876
- Samuel Di Sora (F) Yamaha
- Ruben Bijman (NL) Kawasaki
- Matteo Vanucci (I) Yamaha
Supersport-300: Stand nach 8 von 16 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Inigo Iglesias (E) Kawasaki 129
2. Aldi Mahendra (RI) Yamaha 110
3. Loris Veneman (NL) Kawasaki 106
4. Daniel Mogeda (E) Kawasaki 63
5. Marc Garcia (E) Kove 60
6. Margo Gaggi (I) Yamaha 58
7. Jeffrey Buis (NL) KTM 55
8. Galang Hendra Pratama (RI) Yamaha 54
9. Petr Svoboda (CZ) Kawasaki 53
10. Mirko Gennai (I) Kawasaki 49
11. Bruno Ieraci (I) Kawasaki 49
12. Jose Osuna (E) Kawasaki 43
13. David Salvador (E) Yamaha 38
14. Julio Garcia (E) Kove 35
15. Unai Calatayud (E) Yamaha 32
16. Samuel Di Sora (F) Yamaha 31
17. Elia Bartolini (I) Yamaha 29
18. Ruben Bijman (NL) Kawasaki 27
19. Carter Thompson (AUS) Kawasaki 16
20. Matteo Vanucci (I) Yamaha 10
21. Fenton Seabright (GB) Kawasaki 10
22. Oliver Svendsen (DK) KTM 10
23. Emiliano Ercolani (I) Yamaha 10
24. Humberto Maier (BR) Yamaha 9
25. Gustavo Manso (BR) Yamaha 8
26. Phillip Tonn (D) KTM 7
27. Emanuele Cazzaniga (I) Yamaha 6
28. Dylan Czarkowski (NL) Yamaha 5
29. Kevin Fontainha (BR) Yamaha 4
30. Raffaele Tragni (I) Yamaha 3
31. Ivan Hernandez (E) Kawasaki 1

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