Ken Roczen: «Hätte beinahe den Arm verloren»
Von seinen Fans bekommt Roczen weiterhin viel Beistand
«Ich hatte noch großes Glück im Unglück. Denn bei diesem Tempo und dieser Höhe hätte der Crash noch schlimmer ausgehen können», erklärt Ken Roczen nach seiner sechsten Operation am letzten Freitag.
«Nach der ersten Operation sagte mir Dr. Viola: Wenn diese Verletzung nicht sofort behandelt worden wäre, hätte ich meinen Arm verlieren können. Ich hatte bereits ein Kompartmentsyndrom.»
Das Kompartmentsyndrom führt nach Verletzungen zu einem erhöhtem Gewebeinnendruck und in der Folge zur Verminderung der Durchblutung. Daraus können schwere Gewebeschädigungen und neuromuskuläre Störungen resultieren, bis hin zum Absterben des Gewebes.
«Es hätte kaum schlimmer sein können. Nun ist es aber überstanden. Aber ich muss jetzt geduldig sein.»
Den Unfall hat sich Ken Roczen immer wieder angeschaut und kann von seiner Seite keinen Fehler erkennen: «Monatelang habe ich trainiert, bin unzählige Runden gefahren ohne jedes Problem. Wochenlang bin ich nicht gestürzt und dann werde ich durch ein solches Missgeschick so zurückgeworfen. Ehrlich gesagt, sehe ich bis heute nicht, was ich falsch gemacht habe, so wie bei früheren Zwischenfällen, wo ich gesagt habe, 'meine Güte, war das blöd'.»
«Beim Fahren musst du unheimlich schnell reagieren. Am Ende kannst du die Welt nicht anhalten, um darüber nachzudenken, was du in dieser Sekunde tun sollst. Du kannst dich nur auf deinen Instinkt verlassen, was bei mir immer gut funktioniert hat. Das ist nun wohl ein Teil eines Lernprozesses, um einfach besser zu werden. Aber ich kann mir den Crash noch so oft anschauen, ich kann nichts finden. Ich bin mir nicht sicher, ob das die Sache einfacher oder schwieriger macht. Aber ich fühlte mich in letzter Zeit gesammelter und fokussierter als jemals zuvor und ausgerechnet in diesem Moment passiert so etwas.»