Atlanta-1: Eli Tomac (Kawasaki) siegt, Roczen P9
Eli Tomac siegt in Atlanta
13. Lauf zur Supercross-WM im Infield des 'Atlanta Motor Speedway': Wegen anhaltender Regenfälle am Vormittag wurden die Trainingssessions auf eine Einheit verkürzt. Husqvarna-Werksfahrer Jason Anderson legte im Schlamm die schnellste Rundenzeit vor und gewann auch seinen Vorlauf.
Ken Roczen (Honda) startete gut ins Heat Race, strauchelte aber in der ersten Rhythmuspassage und konnte einen Crash gerade noch vermeiden. Der Thüringer kam danach fehlerfrei durch, qualifizierte sich mit Rang 4 für das Finale und hatte damit eine gute Ausgangsposition am Start.
Die Strecke trocknete nach den Vorläufen wieder schnell ab, so dass sich die Bedingungen permanent veränderten,
Der Start ins Finale gelang Ken Roczen diesmal nicht. Er hing im Mittelfeld fest und fand im Rennen keinen Rhythmus. Er lediglich Kyle Chisholm überholen. Roczen war im Finale von Atlanta-1 nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine Rundenzeiten waren im Schnitt 2 bis 3 Sekunden langsamer als die der Spitze. Bei 12 Rennrunden kamen so beinahe 30 Sekunden zusammen. Später im Rennen wurde er vom Franzosen Dylan Ferrandis überholt.
Ganz anders Cooper Webb: Der WM-Leader kam hinter dem bestens aufgelegten Aaron Plessinger (Yamaha) auf Rang 2 vom Start weg, ließ aber im weiteren Rennverlauf mit Blick auf die Meisterschaft nichts anbrennen. Er ließ sich von Chase Sexton und Eli Tomac überholen. «Die Streckenbedingungen haben sich rasant geändert. Meine Abstimmung war nicht perfekt und damit war es auch für mich eigentlich auch kein gutes Rennen, aber mit Blick auf die Meisterschaft geht das Ergebnis in Ordnung.»
Ken Roczen haderte mit der Situation von Atlanta. Seine Titelhoffnungen sind bei nur noch 4 verbleibenden WM-Läufen und 22 Punkten Rückstand nach diesem Rennen nur noch theoretischer Natur. Und auch der zweite Platz in der Endabrechnung ist dem Deutschen längst nicht sicher, denn Tomac fehlen nur noch 14 Punkte zu Platz 2.
Roczens HRC-Teamkollege Chase Sexton fuhr von Anfang an in der Spitzengruppe mit und setzte sich sogar gegen WM-Leader Cooper Webb durch. Sexton übernahm in Runde 7 für 4 Runden die Führung, nachdem Aaron Plessinger (Yamaha), der den 'holeshot' gezogen hatte, stürzte. Später wurde Sexton jedoch von einem Überrundeten aufgehalten und aus dem Rhythmus gebracht. Tomac behielt in dieser Phase die Übersicht und konnte das Überrundungsmanöver zu seinen Gunsten nutzen. Damit feierte er seinen 3. Laufsieg in dieser Saison. Tomac, dem Strecken wie Daytona und Atlanta liegen, erklärte: «Es war wichtig, heute die Ruhe zu bewahren und den richtigen Moment abzupassen. Das hat sich ausgezahlt.»
Max Anstie (Suzuki) startete auf Rang 5 ins Finale, kollidierte aber im Finale im Zweikampf gegen Vince Friese, stürzte und musste das Rennen angeschlagen beenden. Dean Wilson stürzte im Last Chance Qualifying gleich zweimal und verpasste den Einzug ins Finale.
Bereits am kommenden Dienstag geht es in Atlanta mit WM-Runde 14 weiter.
Alle Einzelheiten vom Finale der Supercross-WM von Atlanta-1 erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:
Start:
Plessinger gewinnt den Start vor Webb, Friese, Sexton, Anstie, Savatgy und Tomac. Roczen hat einen schlechten Start und befindet sich im hinteren Mittelfeld.
Noch 17 Min:
Anstie und Friese stürzen. Anstie muss behandelt werden. Roczen hat P10 erreicht.
Noch 15 Min:
Plessinger hat sich an der Spitze mit 3,7 Sekunden von Webb abgesetzt.
Noch 13 Min:
Roczen geht an Chisholm vorbei auf Rang 9, Tomac auf Rang 4. Plessinger führt.
Noch 8 Min:
Roczen kommt nicht weiter nach vorne. Chase Sexton geht an Cooper Webb vorbei auf Rang 2.
Noch 6 Min:
Führungswechsel! Plessinger geht zu Boden und fällt auf P4 zurück, Sexton erbt die Führung!
Noch 5 Min:
Nun geht auch Tomac an Webb vorbei. Webb kann in Hinblick auf die Meisterschaft schon auf Sicherheit fahren. Sexton führt vor Tomac und Webb, Roczen rangiert weiterhin auf P9.
Noch 3 Min:
Tomac hat Leader Sexton in Sichtweite! Ferrandis geht an Roczen vorbei auf Rang 9, Roczen ist auf P10 zurückgefallen.
Noch 1 Min:
Sexton kann Tomac mit Mühe auf Distanz halten. Sexton wird vom überrundeten Alex Ray aufgehalten, so dass Tomac mit viel Schwung die Doppelsprünge nehmen kann und in Führung geht! Stewart fällt nach einem Fehler zurück. Damit rangiert Roczen auf P9.
Letzte Runde:
Eli Tomac gewinnt mit 6,7 Sekunden Vorsprung vor Chase Sexton und Cooper Webb. Roczen hat auf Rang 9 knapp 30 Sekunden Rückstand zur Spitze.
Ergebnis SX-WM Atlanta-1:
1. Eli Tomac (USA), Kawasaki
2. Chase Sexton (USA), Honda
3. Cooper Webb (USA), KTM
4. Jason Anderson (USA), Husqvarna
5. Dylan Ferrandis (F), Yamaha
6. Aaron Plessinger (USA), Yamaha
7. Marvin Musquin (F), KTM
8. Joey Savatgy (USA), KTM
9. Ken Roczen (D), Honda
10. Justin Barcia (USA), GASGAS
11. Malcolm Stewart (USA), Yamaha
12. Martin Davalos (USA), KTM
13. Mitchell Oldenburg (USA), Honda
14. Broc Tickle (USA), Honda
15. Kyle Chisholm (USA), Yamaha
16. Tyler Bowers (USA), Kawasaki
17. Cade Clason (USA), Kawasaki
18. Fredrik Noren (SWE), Kawasaki
19. Kevin Moranz (USA), KTM
20. Alex Ray (USA), Kawasaki
21. (DNF) Vince Friese (USA), Honda
22. (DNF) Max Anstie (GBR), Suzuki
DNS: Zach Osborne (USA), Husqvarna
DNS: Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
WM-Stand nach Runde 13 von 17:
1. Cooper Webb (USA), KTM, 296
2. Ken Roczen (D), Honda, 274, (-22)
3. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 260, (-36)
4. Justin Barcia (USA), GASGAS, 227, (-69)
5. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 200, (-96)
6. Malcolm Stewart (USA), Yamaha, 191, (-105)
7. Jason Anderson (USA), Husqvarna, 190, (-106)
8. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 171, (-125)
9. Joey Savatgy (USA), KTM, 153, (-143)
10. Marvin Musquin (F), KTM, 152, (-144)