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Oakland: Sexton stürzt, Tomac siegt, Roczen hadert

Von Thoralf Abgarjan
Tabellenführer Eli Tomac (Yamaha) holte in Oakland seinen 4. Sieg im 6. Rennen der Saison. Er profitierte erneut von einem Fehler von Chase Sexton (Honda), der in Führung liegend stürzte. Ken Roczen haderte mit Problemen

6. Lauf der US-Supercross-Meisterschaften in Oakland: HRC-Werksfahrer Chase Sexton legte mit 1:05 im Qualifying die Bestmarke vor. Ken Roczen (Suzuki) haderte im Qualifying mit seinem Chassis. Er steuerte immer wieder die Box an, um das Fahrwerk anzupassen, doch es gelang ihm einfach keine schnelle Runde. Die Probleme waren erneut im Bereich der Whoops erkennbar und im Ringcentral Coliseum gab es gleich zwei davon. Roczen geriet immer wieder aus dem Rhythmus, versuchte die Wellen mit Dreifachsprüngen zu nehmen, verlor bei seinem letzten Versuch komplett seinen Rhythmus und musste die Runde abbrechen. Er qualifizierte sich nur auf Platz 12 für das Abendprogramm.

Von einem entsprechend schlechten Startplatz ging er in den ersten Vorlauf des Abends, doch Roczen zog den Holeshot und wirkte plötzlich wie ausgewechselt. Er kam besser durch die Whoops, konnte Jason Anderson (Kawasaki) auf Distanz halten und seinen Angriff in der letzten Runde abwehren. Es war Roczens erster Vorlauf-Sieg seit Anaheim 2022. Trotzdem wirkte er nach diesem Sieg etwas frustriert: «Es gibt Stellen der Strecke, an denen ich mich einfach nicht wohl fühle und wo ich immer wieder sehr viel Zeit verliere. Wir versuchen, die Probleme zu lösen und uns im Rennen zu verbessern.»

Eli Tomac zeigte im zweiten Vorlauf, dass mit ihm zu rechnen ist. Er trickste binnen einer Runde Webb und Tomac aus. Webb führte das Rennen an, auch er musste durch das Waschbrett springen und die Führung an Sexton abgeben. Tomac attackierte von hinten und kassierte zunächst Webb, der nach Sextons Manöver etwas aus dem Rhythmus geriet und danach Sexton in der folgenden Rhythmus-Passage. «Das war ein Fun-Pass», erklärte Tomac nach seinem Sieg im zweiten Vorlauf.

Sexton gewann den Holeshot ins Finale und führte das Finale 12 Runden lang an. Tomac setzte sich zunächst gegen Webb durch und erreichte P2. Sexton konnte an der Spitze zunächst eine Lücke zu Tomac herausfahren. In Runde 12 strauchelte der HRC-Werksfahrer, konnte aber einen Crash gerade noch abfangen. Wenig später geriet er in der Rhythmuspassage nach dem Zielsprung erneut in Probleme und stürzte, so dass Tomac kampflos die Führung übernehmen konnte. Sexton übersprang die Passage in einer 3+1-Kombination. Bei der Landung setzte er vor dem Gegenhang etwas versetzt auf, wurde von seinem Motorrad katapultiert und warf, wie vor einer Woche in Tampa, seinen möglichen Sieg weg.

Sexton rangierte danach auf Rang 2, doch Cooper Webb setzte zu einem seiner gefürchteten Endspurts an und überholte Sexton. Mit Rang 2 in Oakland konnte sich Webb damit auf Tabellenrang 2 verbessern – jetzt punktgleich mit Sexton.

Roczen rangierte bis 5 Minuten vor Schluss auf Rang 5, doch am Ende fiel er immer weiter zurück. Zunächst musste er Anderson und Barcia passieren lassen. Danach überholten ihn Craig und Savatgy und in den letzten beiden Runden noch Nichols und Cooper. Roczen beendete das Finale von Oakland schließlich nur auf Rang 11.

In der Tabelle rangiert Roczen nach 6 Rennen weiterhin auf P5, punktgleich mit Aaron Plessinger, der in Oakland erneut eine solide Leistung zeigte und das Finale auf Rang 4 beendete. Roczens Rückstand zu Anderson auf Rang 4 vergrößerte sich auf 7 Punkte.

Mit seinen Sieg in Oakland konnte Tomac seine Führung in der Tabelle auf 7 Punkte ausbauen.

Justin Barcia wurde in Oakland erneut seinem Ruf als Pisten-Rambo gerecht: Erst drückte er Colt Nichols (Honda) mit einem Blockpass von der Strecke und später holte er Adam Cianciarulo (Kawasaki) vom Bike. Cianciarulo kam nur auf P15 ins Ziel. Ob Barcias Manöver von der Rennleitung geahndet werden, bleibt abzuwarten.

Ergebnis SX Oakland, 450 ccm:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha
2. Cooper Webb (USA), KTM
3. Chase Sexton (USA), Honda
4. Aaron Plessinger (USA), KTM
5. Jason Anderson (USA), Kawasaki
6. Justin Barcia (USA), GASGAS
7. Christian Craig (USA), Husqvarna
8. Joey Savatgy (USA), Kawasaki
9. Colt Nichols (USA), Honda
10. Justin Cooper (USA), Yamaha
11. Ken Roczen (D), Suzuki
12. Dean Wilson (GB), Honda
...
15. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
...
DNS: Dylan Ferrandis (F), Yamaha
DNS: Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
DNS: Marvin Musquin (F), KTM

Meisterschaftsstand nach Lauf 6 von 17:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 139
2. Cooper Webb (USA), KTM, 132, (-7)
3. Chase Sexton (USA), Honda, 132, (-7)
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 111, (-28)
5. Ken Roczen (D), Suzuki, 104, (-35)
6. Aaron Plessinger (USA), KTM, 104, (-35)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 97, (-42)
8. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 82, (-57)
9. Colt Nichols (USA), Honda, 75, (-64)
10. Christian Craig (USA), Husqvarna, 75, (-64)
11. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 75, (-64)


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