SX Seattle: Cooper Webb (Yamaha) siegt, Roczen P5
11. Lauf der US-Supercross-Meisterschaften in Seattle (Washington): Der Regen hatte die Strecke im offenen Lumen Field besonders während der Trainings-Sessions stark aufgeweicht. Auf der rutschigen Strecke stürzte unter anderem der deutsche HEP Suzuki Pilot Ken Roczen, was ihm den Tag vermasselte, bevor er richtig begann.
Während des Abendprogramms verbesserten sich dann zwar die Streckenbedingungen, aber der Boden war immer noch weich, rutschig und unberechenbar. Die beiden Lawrence-Brüder gewannen jeweils einen Vorlauf und Roczen stürzte im ersten Vorlauf auf ähnliche Weise, wie er auch während des Trainings zu Boden ging. Der Deutsche rangierte zu diesem Zeitpunkt auf P3. Vor einem Absprung erwischte er die Spurrinne nicht, rutschte mit dem Hinterrad weg, sprang quer ab und flog bei der Landung ab. Der hinter ihm fahrende Eli Tomac konnte eine Kollision gerade noch vermeiden. Nach diesem Zwischenfall konnte Roczen sein Bike nicht schnell genug in Betrieb setzen, so dass er das Rennen beenden und sich über das LCQ (Last Chance Qualifyer) für das Finale qualifizieren musste. Mit einem Sieg im LCQ qualifizierte er sich dann auch, jedoch musste er von einem entsprechend ungünstigen Startplatz ins Finale gehen.
Chase Sexton hatte im ersten Vorlauf die Führung übernommen, doch auch er geriet in Probleme, als er seinen Motor abwürgte und er ihn trotz Elektrostarter nicht sofort wieder in Betrieb nehmen konnte. Der Red Bull KTM Werksfahrer beendete den Vorlauf schließlich auf P3 und zog dann im Finale den Holeshot.
Trotz seines Startplatzes erwischte Roczen einen guten Start ins Finale. In den ersten vier Runden führte Sexton vor Roczen und Webb. Dahinter klaffte bereits eine Lücke zu Jason Anderson, Jett Lawrence und Justin Barcia. Jett machte allerdings schnell Boden gut, ging an Roczen vorbei und attackierte Webb in der Sandsektion, touchierte den Yamaha-Werksfahrer und ging zu Boden.
Auch Leader Sexton verlor auf der rutschigen Strecke beim Absprung die Kontrolle, landete auf den Tuff-Blocks der Streckenbegrenzung und konnte einen Crash gerade noch vermeiden. Wenig später würgte er sein Bike erneut ab - ähnlich wie im Vorlauf - und musste Cooper Webb (Yamaha) die Führung überlassen. Zwar kämpfte sich Sexton zurück an die Spitze, doch Webb konterte seinerseits und übernahm in Runde 17 die Führung, während Roczen, der bis zur Hälfte des Rennens auf P3 rangierte, zunächst erneut von Jett Lawrence (Runde 10) und in Runde 12 von dem gut aufgelegten Aaron Plessinger (KTM) überholt wurde und auf P5 zurückfiel.
Zwischen Webb und Sexton ging es bis zum Ende hin und her und die Entscheidung fiel erst auf den letzten Metern der letzten Runde. Webb gewann mit einem knappen Vorsprung von 0,5 Sekunden vor Sexton. 23 Sekunden später folgte Tabellenführer Jett Lawrence auf Rang 3, der nach seinem Crash ebenfalls seinen Motor abwürgte und am Ende einsehen musste, dass er die Lücke zur Spitze nicht mehr zufahren kann. Aaron Plessinger kam auf P4 vor Ken Roczen ins Ziel.
Die Tabellenspitze rückte nach dem dritten Saisonsieg von Cooper Webb enger zusammen. Der Vorsprung von Leader Jett Lawrence gegenüber Cooper Webb schrumpfte in Seattle von 21 auf 16 Punkte. In der Meisterschaft folgen weiterhin Sexton und Roczen, wobei sich der Rückstand des Deutschen zur Tabellenspitze in Seattle von 35 auf 38 Punkte vergrößerte. Aaron Plessinger verbesserte sich nach P4 von Tabellenrang 7 auf P6.
Der 12. Lauf der US Supercross-Meisterschaften findet am kommenden Wochenende wieder als Triple Crown Event im Dome at America's Center in St. Louis statt.
Ergebnis SX Seattle:
1. Cooper Webb (USA), Yamaha
2. Chase Sexton (USA), KTM
3. Jett Lawrence (AUS), Honda
4. Aaron Plessinger (USA)
5. Ken Roczen (D), Suzuki
6. Eli Tomac (USA) Yamaha
7. Hunter Lawrence (AUS), Honda
8. Justin Cooper (USA), Yamaha
9. Justin Barcia (USA), GASGAS
10. Jason Anderson (USA), Kawasaki
11. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
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DNS: Dylan Ferrandis (F), Honda
DNS: Dean Wilson (GB), Honda
DNS: Christian Craig (USA), Husqvarna
Meisterschaftsstand nach Event 11 von 17:
1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 230
2. Cooper Webb (USA), Yamaha, 214, (-16)
3. Chase Sexton (USA), KTM, 207, (-23)
4. Ken Roczen (D), Suzuki, 192, (-38)
5. Eli Tomac (USA) Yamaha, 190, (-40)
6. Aaron Plessinger (USA), KTM, 180, (-50)
7. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 177, (-53)
8. Justin Cooper (USA), Yamaha, 134, (-96)
9. Justin Barcia (USA), GASGAS, 122, (-108)
10. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 115; (-115)