Unfassbar: Gedenkstätte von Joey Dunlop verwüstet
Im Alter von 48 Jahren gelang Joey Dunlop bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man ein Hattrick. Für den Nordiren, der für seine Fans nach wie vor der beste Straßenrennfahrer aller Zeiten ist, waren es die Siege 24, 25 und 26 beim prestigeträchtigsten Straßenrennen der Welt. Nur drei Wochen danach ereilte ihn bei einem unbedeutenden Rennen in Tallinn das Schicksal.
Bei einsetzendem Regen rutschte ihm an seiner 1255cc-Honda das Hinterrad weg. Beim Anprall an die neben der Strecke stehenden Bäume zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass auch die Kunst der Ärzte nichts mehr ausrichten konnte. Am 2. Juli 2000 endete das Leben des bescheidenen Sportlers, der von der britischen Königin für seine sportlichen Erfolge und seine karitative Tätigkeit für Waisenkinder mit den Ritterorden «Member of the Order of the British Empire» und «Officer of the Order of the British Empire» ausgezeichnet wurde.
Der Veranstalter der Rennen auf dem zirka sechs Kilometer langen «Pirita-Kose-Kloostrimetsa» Kurs unweit der estnischen Hauptstadt ließ es sich nicht nehmen, zur Erinnerung an den «King of the Mountain» an der Unglücksstelle eine kleine Gedenkstätte zu errichten, an der Rennsportfans bei ihren Besuchen kleine Geschenke und persönliche Botschaften hinterlassen.
Wie britische Medien berichten, wurde diese Gedenkstätte von unbekannten Dieben heimgesucht. «Die Gedenkstätte selbst ist unangetastet, aber die persönlichen Dinge, die diesen Ort zu einem heiligen Ort machen, wurden mutwillig zerstört», sagte Allan Amelijusenko, Organisator der Joey-Dunlop-Gedenkfahrt. «Wir haben natürlich sofort die Polizei eingeschaltet und hoffen jetzt inständig, dass wir die Person, die das getan hat, auch finden werden. Vielleicht gelingt es uns nicht, aber wir können wenigstens behaupten, dass wir unser Bestes tun.»
«Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diesen Diebstahl kommentieren soll. Es ist ziemlich schwer zu akzeptieren, dass das passiert ist. Leider scheinen solche Dinge in dieser modernen, grausamen Welt immer häufiger vorzukommen», zeigt sich Dunlops Sohn Gary erschüttert. «Zum Glück ist der einzige heilige Ort für unsere Familie unsere Kirche.»