William Dunlop: Unfallursache noch nicht geklärt
William Dunlop, 23.07.1985 - 07.07.2018
Am 7. Juli 2018 nahm William Dunlop am Training für das Skerries 100 teil. In der vierten Runde kam er zu Sturz und erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Nach seinem Onkel Joey, der am 2. Juli 2000 bei einem Rennen in Estland tödlich verunglückt war, und seinem Vater Robert, der am 15. Mai 2008 im Training zum North West 200 den Tod fand, war er bereits das dritte Todesopfer der nordirischen Rennfahrerfamilie.
Wie bei allen Unfällen mit tödlichem Ausgang, wurde eine Untersuchung eingeleitet, um die Ursache festzustellen. Fast fünf Jahre nach seinem verhängnisvollen Sturz wurde nun das Ergebnis dieser Nachforschungen veröffentlicht.
Ein Streckenposten an der Unfallstelle sagte bei seiner Befragung, er habe das unverkennbare Motorgeräusch von Dunlops Yamaha R1-Superbike gehört und gesehen, wie es in einer Senke auf der Fahrbahn aufschlug und die Bodenwanne - der unterste Teil der Verkleidung, der dazu dient, auslaufendes Öl aufzufangen - auf den Boden fiel. Danach konnte er nichts mehr sehen, weil ihm die Sicht vom Rauch genommen wurde.
Der Chefmechaniker von Mar-Train erklärte in der Untersuchung, dass die Maschine aus seiner Sicht technisch in Ordnung war, bevor Dunlop zum letzten Mal auf die Strecke ging. Auf die Frage des Anwalts der Familie Dunlop musste er allerdings einräumen, dass im Laufe der Zeit eine größere Ölablassschraube am Motorrad eingebaut wurde und sich dadurch der Anstand vom Motor zur Fahrbahn geringfügig verringert hat.
Auch sein damaliger Teamkollege Paul Jordan, der in knappem Abstand folgte, bestätigte den Unfallhergang. Im Streckenabschnitt «The Tunnel» - nach Schätzungen wird diese Stelle mit etwa 275 km/h durchfahren – konnte er bereits die Runden zuvor beobachten, dass das Motorrad von Dunlop aufsetzte. Die Senke sei auf einer Seite der Fahrbahn größer gewesen, er habe deshalb in diesem Abschnitt eine andere Linie gewählt.
Jordan, der sein Tempo sofort gedrosselt hatte, sagte, dass überall Rauch «wie dicker Nebel» zu sehen war, als er um die Kurve kam. Er erinnerte sich, dass das Motorrad des Gestürzten plötzlich auf seiner rechten Seite aufgetauchte, während er den Körper von William Dunlop wie eine Stoffpuppe vor sich auf die Straße liegen sah. Er war sich absolut sicher, dass sein Teamkollege diesen Unfall nicht überlebt haben konnte.
Die Untersuchung wurde vertagt, nachdem zwischen den Rechtsvertretern der Familie Dunlop und dem Team Mar-Train ein Problem aufgetaucht war, über das aufgrund einer Anweisung des Gerichtsmediziners nicht berichtet werden kann.