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David Datzer: «Das war vorerst mein letztes Rennen»

Von Helmut Ohner
Nach seinem überraschenden dritten Platz beim Macau Motorcycle Grand Prix schockt David Datzer seine Fans mit der Ankündigung, dass es vielleicht das letzte Rennen seiner Karriere gewesen sein könnte.

Seriensiege bei den Straßenrennen in Hořice, Dymokury und Frohburg, beachtliche Ergebnisse bei seiner Premiere beim North West 200, schnellster Deutscher bei der Tourist Trophy und Platz 3 beim Macau Motorcycle Grand Prix, die Erfolgsliste von David Datzer kann sich in diesem Jahr sehen lassen. Obwohl er damit in der Topliga des Road Racing angekommen ist, weiß der Familienvater aus Bayern nicht, ob sich eine weitere Saison finanzieren lässt oder ob er den Helm mangels Unterstützung an den Nagel hängen muss.

«Nach tollen zwei Wochen hier beim Macau Grand Prix und dem Podium mit Platz 3 ist es für mich nun Zeit, leise ˈServusˈ zu sagen. Vielen Dank an alle Sponsoren, Freunde, Zuschauer und natürlich Datzi-Fans für das Erlebte!! Was wir alle gemeinsam erreicht haben, kann uns keiner mehr nehmen», eröffnete der 31-jährige BMW-Pilot, der durch seine speziellen Lackierungen seines Motorrades und seine originellen Outfits die Blicke auf sich zieht, sein Statement auf seinem Facebook-Account.

«Eines direkt vorne weg. Für mich war es das vorerst letzte Rennen meiner noch jungen Karriere. Meine Zukunft im Racing bzw. Road Racing ist Stand jetzt noch ungewiss. Ich habe mit MTP-Racing und der Tommy Wagner Motorrad GmbH sowie allen anderen Sponsoren tolle Partner im Rücken, die mir all die Jahre zu hundert Prozent die Unterstützung gegeben haben, um hier im Haifischbecken der besten Road Racer zu zeigen, wozu ich fähig bin. Und dafür bin ich mehr als dankbar!»

«Dennoch kennen alle Rennfahrer auch, was hinter einer so langen Saison steckt. Motorräder aufbauen und warten, das Management, die Reisen und, und, und ... Das mache ich bis jetzt größtenteils alles selbst, was natürlich massig Zeit frisst. Dies hat mich dieses Jahr an meine persönlichen Grenzen gebracht!», verweist der Publikumsliebling aus Vilsbiburg auf das «tägliche Brot» eines Privatfahrers, dem die nötige Unterstützung durch die Industrie fehlt.

«Darüber, was dieses Jahr anfänglich alles in die Hose ging, sollte in einem Buch niedergeschrieben werden, denn sonst glaubt dir das keiner. Deshalb muss ich mir nach 18 Jahren Racing mit allen Höhen und Tiefen für die Zukunft überlegen, was das Beste für mich und meine kleine Familie ist. Nach einer Saison, die zwei Drittel aus Racing und Reisen besteht, ist es mir selbst nicht mehr möglich, zuhause im eigenen Familienbetrieb Vollzeit dabei zu sein, was natürlich auch belastend ist. Leider lebe ich nicht vom Rennfahren, was aber weiterhin ein Traum wäre.»

«Long Story short: Ich liebe das Road Racing, ich liebe das ganze Drumherum des Sports und es ist ein Ausgleich zum Alltag, definitiv. Es ist für mich jetzt nur ein leises ˈServusˈ und ich werde natürlich irgendwie weiterhin versuchen in der Saison 2024 in einem Grid zu stehen, aber mittlerweile nicht mehr um jeden Preis, nur so wie es sich halt ergeben mag. Für mich ist der nächste Schritt zusammen mit MTP-Racing ein Team für die Tourist Trophy und das North West 200 zu finden, egal ob auf einem Supersport- oder Superbike-Motorrad, da sind wir für alles offen!»

«Natürlich haben wir Ideen, es mit unserer jetzigen BMW M1000RR selbst weiter zu machen, aber von Deutschland ist das alles zu aufwendig. Also, sollte es dort draußen Teams geben, die einen schnellen deutschen Fahrer suchen, dann bin ich über jede Nachricht oder für jeden Kontakt dankbar. Schönen Wochenstart allerseits!», gibt Datzer die Hoffnung nicht auf, dass es in seiner Heimat nicht doch potentielle Sponsoren gibt, die mit ihm gemeinsam den nächsten Schritt in Richtung Weltelite im Straßenrennsport gehen wollen.

Macau Motorcycle GP, Ergebnis, 18.11.2023
1. Peter Hickman (GB), 12 Runden in 29:16,090 min. 2. Davey Todd (GB), 28,989 sec zur. 3. David Datzer (D), +30,809 sec. 4. Josh Brookes (AUS), alle BMW. 5. Rob Hodson (GB), Honda. 6. Lukas Maurer (CH), Kawasaki. 7. Paul Jordan (GB), BMW. 8. Dominic Herbertson (GB), Kawasaki. 9. Michael Evans (GBM), Suzuki. 10. Sam West (GB), BMW. Ferner: 15. Olivier Lupberger (CH), Kawasaki. Schnellste Runde: Hickman in 2:24,487 min.

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